Dressur und Springen in Nettetal Reitsportfestival in Lobberich mit internationaler Note

Lobberich · Der Reit- und Fahrverein Lobberich hat bei seinem 67. Reitsportfestival an der Lüthemühle einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt.

 Trotz „Marscherleichterung“ angesichts der hohen Temperaturen starteten viele Dressurreiter mit Jackett.

Trotz „Marscherleichterung“ angesichts der hohen Temperaturen starteten viele Dressurreiter mit Jackett.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

  „In 25 Minuten verwandelten wir den Springparcours auf dem Hauptplatz in ein Dressurviereck für die Grand-Prix-Kür unter Flutlicht. Um das Viereck herum verlegten wir 25 Meter Rollrasen“, sagte Vorsitzender Frank Heublein.

Rund 500 Zuschauer sahen guten Sport. Dieser Wettbewerb bekam durch eine französische und eine japanische Reiterin eine internationale Note. Sonst hatten die Zuschauer die Qual der Wahl, weil Springen und Dressur zuweilen parallel liefen. Bei dem warmen Wetter bekamen die Reiter Marscherleichterung und wirbelten ohne Jackett durch die Hindernisbahn. Die Dressurreiter machen das eher nicht, weil auch das äußere Erscheinungsbild zu ihrer  Prüfung gehört.

Es gab eine Stelle, da bekamen die Pferde nach getaner „Arbeit“ mit dem Wasserschlauch eine „Dusche“. Da hielt gerade ein Mädchen ein Pferd, das erst nach der Platzierung das kühle Nass bekam. „Ich bin nur der ,TT‘, der sogenannte Turniertrottel“, meinte sie lachend.

Die Brüggener Paul und Gertrud Kriegers verfolgten die Springen. „Wir sind jedes Jahr hier.“ Sie saßen so, dass die Springreiter mit dem Rücken zu ihnen über den Wassergraben sprangen, mal war er überbaut, das andere mal freigelegt: „Da gab‘s viele Fehler.“ Sie erzählten: „Heute waren wir auch beim Tennisturnier am Brüggener Vennberg, da spielte unser Sohn René und hat zweimal gewonnen.“

Gegenüber Reit-Turnieren in der Coronaphase, bei denen kein oder nur die Hälfte der Gewinngelder ausgezahlt wurden, war es jetzt anders. „Wir zahlen die Gewinngelder hundertprozentig aus“, sagte Heublein, der die Organisation mit Turnierkoordinator Wilhelm Tobrock in der Hand hielt. 25.000 Euro wurden an Gewinngelder ausgezahlt, 20.000 Euro nahmen die Lobbericher an Nenngeldern ein. Dahinter standen noch viele Sponsoren.

Ein beliebter Gesprächspartner unter den Zuschauern war der 80-jährige Karl-Heinz Giebmanns, als Reitmeister immer noch in Sachen Ausbildung in ganz Deutschland unterwegs. Einst startete er für Lobberich. Er ritt Nationenpreise und holte beim CHIO Aachen 14-S-Siege. Auch der einstige Olympiaschmied Gustav Optenplatz war vor Ort: „Das ist hier immer gut organisiert.“

Das S*-Springen in zwei Phasen war in Erinnerung an Hans-Gerd Plützer benannt. Jahrelang war er stellvertretender Vorsitzender des RFV Lobberich und zeigte stets ein großes Engagement bei den großen Turnieren des Vereins. Wie dann der Zufall wollte, gewann die Lobbericher Lokalmatadorin Kerstin Ilbertz mit Locano dieses Springen. Siegerin und Platzierte bekamen eine Rose wie schon bei den anderen Prüfungen. Manch ein Reiter bekam am Ende einen ganzen Strauß zusammen.

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