Nettetal Punkte für die Seen

Nettetal · Das Pfund, mit dem die Nettetaler wuchern können, sind die Netteseen. Deshalb betonten die Bürger bei der ersten Ideenwerkstatt ihre naturnahe Erhaltung.

Drei Stunden lang haben sie im Rathaus diskutiert, nachgedacht und Gedanken ausgetauscht. Anschließend durften die Bürger, die sich an der ersten Ideenwerkstatt für das Leitbild 2015 beteiligt hatten, Punkte vergeben. Sie sollten unter den rund 300 Vorschlägen diejenigen auswählen, die sie für wichtig hielten. Mit insgesamt 15 Punkten gewann die Forderung,die Stadt müsse ihre Seen erhalten.

Natur und Umwelt lagen den gut drei Dutzend Nettetalern besonders am Herzen. Sie wünschten sich eine Fortsetzung des Grüns "von draußen" bis in die Ortskerne ("grüner Stadtplan") und einen Ausbau des (Rad-)Wegenetzes, der den Bürgern ebenso diene wie Besuchern von auswärts.

Dem Tourismus haben viele der Beteiligten eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung zugemessen. Sie plädierten dafür, ihn weiter zu fördern. Als mögliche Maßnahmen regten sie einen Nettetaler Tourismusprospekt und die allmähliche Umwandlung des Campingplatzes am Wittsee in ein Feriendorf an.

Ein weiterer großer Themenkomplex war die Wirtschaftsförderung. Die Stadt solle sich für die Entwicklung des Standortes einsetzen, die Industrie unterstützen, die Außen bereiche für Kleinunternehmen öffnen, und Kleingewerbe in Wohngebiete integrieren, lauteten die Vorschläge. Die Wirtschaftsförderung solle sich um innovative Unternehmen bemühen, Hilfe bei Genehmigungen geben und einen Pfadfinder durch den Fördergeld-Dschungel erstellen.

Zugleich betonten die Bürger den Stellenwert von Bildung und Ausbildung. Waren sich die Anwesenden bei der allgemeinen Forderung, die Schulstandorte zukunftsfähig zu machen, noch einig, gingen die Meinungen bei der Konkretisierung auseinander. Während die einen sich für ein längeres gemeinsames Lernen einsetzten, favorisierten die anderen eine "Stärkung des dreigliedrigen Schulsystems".

Für das "Wohnen und Leben" in Nettetal wünschten sich die Bürger eine Fußgängerzonen mit einem abwechslungsreicheren Angebot, ein Ärztehaus, Baugebiete für Passivhäuser, generationenübergreifende Spielplätze, Mehrgenerationenhäuser, ein eigenes Jugendamt, Jugendkneipen, Freibad und "alle zwei Jahre ein Nettefest". Beim Verkehr machten die Beteiligten deutlich, dass sie die vielen Kreisel leid sind. Darüber hinaus müssten Bus- und Bahnlinien besser werden.

Die Stadt solle außerdem die Zusammenarbeit mit Venlo nicht scheuen und von der Floriade 2012 profitieren, ohne dabei ein "Vorort wie Tegelen oder Blerick" zu werden. Einen ganz konkreten Vorschlag kann Bürgermeister Christian Wagner schnell realisieren: eine Ideenbox im Rathaus aufzustellen, damit die Bürger ihre Meinung äußern können.

(RP)
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