Nettetal Profis vermitteln ein Bild ihrer Arbeit

Nettetal · Die Hauptschule in Kaldenkirchen gibt Schülern der 8. und 9. Klassen die Möglichkeit, sich mit Hilfe von Referenten ein Bild von Berufen zu machen. 14 Firmenvertreter kamen zum Berufsinformationstag nach Kaldenkirchen.

 Markus Klinkhamels (stehend) bemüht sich seit vielen Jahren darum, Hauptschüler in Kaldenkirchen auf Ausbildung und Beruf vorzubereiten. Er stimmte die Gäste zu Beginn des Berufsorientierungstages auf ihre Aufgabe ein.

Markus Klinkhamels (stehend) bemüht sich seit vielen Jahren darum, Hauptschüler in Kaldenkirchen auf Ausbildung und Beruf vorzubereiten. Er stimmte die Gäste zu Beginn des Berufsorientierungstages auf ihre Aufgabe ein.

Foto: Busch

Vielen Jugendlichen stellt sich gegen Ende ihrer Schulzeit die Frage, für welchen Beruf sie sich entscheiden könnten. Den meisten fehlt eine Orientierung, auch wenn es längst eine ganze Reihe von flankierenden Angeboten zahlreicher Institutionen gibt. Die Hauptschule in Kaldenkirchen setzt auf den Berufsinformationstag. Dazu lädt sie Vertreter unterschiedlicher Berufe in die Schule ein. Sie stellen Schülern der 8. und 9. Klassen ihr Ausbildungs- und Berufsbild vor und erzählen vor allem etwas über den Alltag und Karrierechancen aus eigener Anschauung.

Markus Klinkhamels ist Studien- und Berufswahlorientierungslehrer an Hauptschule, er koordiniert das Projekt. Diesmal präsentierte er den Schülern 14 Vertreter von Berufen. Die Schüler treffen zuvor eine Auswahl von drei Berufsbildern. In aufeinanderfolgenden Durchgängen besuchen sie die Referenten aus den Firmen. Den Achtklässlern soll der Tag als Orientierung dienen. Die Schüler im neunten Jahrgang haben ein Praktikum und können Alternativen ausprobieren.

Bei den Schülern kommt der Tag so individuell an, wie die Jugendlichen selbst sind. Katharina Bohm ist begeistert. Sie hat sich mit der Krankenpflege beschäftigt, in der sie bereits hospitiert hatte. Überrascht hat sie der bürokratische Aufwand neben der praktischen Arbeit. Über den ihrer Meinung nach hohen Verdienst schon während der Ausbildung staunt die 15-Jährige: "Von dem Geld würde ich für den Führerschein sparen."

Andere wirken unentschlossen. Ein Besuch bei der Erzieherin Christel Krämer vom Familienzentrum Brigittenheim spiegelt ein heterogenes Bild wider. Sie erzählt den Jugendlichen im Klassenzimmer aus ihrem abwechslungsreichen Arbeitsalltag. Neben der Spracherziehung mit Kleinkindern falle das Schlafenlegen, Wickeln und Füttern der ganz Kleinen an. Auch Krämer verweist auf den hohen Verwaltungsanteil an ihrer Arbeit. Einige Schüler folgen ihr aufmerksam, andere sind weniger konzentriert. Die 13-jährige Amelie Esser aus Kaldenkirchen möchte gegen Ende der halben Stunde von der Referentin wissen, was ihr an ihrem Beruf auch nach vielen Jahren noch Spaß mache. Die Antwort kommt ohne Zögern: "Die Arbeit mit den Kindern."

Am Ende des Vormittags haben die Referenten durchweg ein Lob für die Schüler. Interessiert seien sie gewesen, die Fragen seien zukunftsorientierter als früher, und viele waren aufgrund der Berufswahlmappen gut vorbereitet. Frank Thieme von der Firma Pierburg aus Lobberich kritisiert nur die mangelnde Bereitschaft der Schüler, Fragen zu stellen: "Die lassen sich gerne berieseln von uns." Die Schule wird im kommenden Jahr erneut einen Gästetag organisieren, voraussichtlich am dritten Samstag im November.

(RP)
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