Satire vom „Postillon“ in Netteta Nachrichten-Satire in Jaeger-Halle

Lobberich · Teilweise gelungen, aber nicht überragend: die Postillon-Show in Lobberich.

 Comedy Nachrichtenshow "der Postillion"Thie§ Neubert und Anne RothŠuser

Comedy Nachrichtenshow "der Postillion"Thie§ Neubert und Anne RothŠuser

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Online ist der Postillon für seine Satire bekannt. Jetzt brachten Anne Rothäuser und Thieß Neubert die „knallhart recherchierten und wissenschaftlich fundierten Nachrichten“ als Newsshow auf die Bühne der Werner-Jaeger-Halle. Selten: Unter den rund 300 Zuschauern waren viele Jüngere.

Die zentrale Frage: „Ist das lustig?“ Ja, meistens. Reportagen über einen Motto-T-Shirt-Träger, der wirklich nichts mit den Worten auf seine Kleidung zu tun hat, erschüttern nicht nur die Rechercheure selbst in ihren moralischen Grundfesten, sondern auch das Publikum und sorgen für Lacher. 

Auch die Live-Untersuchung, wie die Nähe von Neubert zu den Zuschauern mit deren Nervosität zusammenhängt, ist unterhaltsam. Typische Reaktionen in Lobberich: Schnürsenkel öffnen, ducken und inständig beten. Braucht man das? Nicht wirklich. Online reicht für Eilmeldungen wie „Flitzer auf dem Spielfeld: Schach-WM muss unterbrochen werden“. Absolut grandios Rothäusers „F-“Hommage: „Fischers Fritze frisiert frische Vielflieger, fischt nicht mehr frische Fische“. Doch wenn knappe zwei Stunden mit 20 Minuten Pause 25 Cent pro Minute kosten, dann hat Postillon-Gründer Stefan Sichermann schon seinen eigenen Anspruch erfüllt, „nun auch dem internetfernen Publikum das Geld aus der Tasche zu ziehen und dem Ziel der Weltherrschaft ein Stück näher zu kommen“.

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