Nettetal Polizei: „Mehr Kontrollen am Drogenpfad“

Nettetal · 130 Strafanzeigen, Sicherstellungen, Platzverweise, Aufenthaltsverbote und immer wieder Aufklärungs- und Präventionsarbeit – das ist die erste Zwischenbilanz nach sechs Wochen intensiver Ermittlungen der Polizei am Drogenpfad in Kaldenkirchen.

„Für auswärtige Störer und Straftäter ist bei uns kein Platz! Null Toleranz bei Straftaten und Ordnungswidrigkeiten am Drogenpfad“, so deutlich positioniert sich die Kreispolizeibehörde auf ihrer Internetstartseite www.polizei-viersen.de. Dieser eher ungewöhnlichen Weg einer direkten Ansprache der Drogentouristen ist ein Baustein der Präventivarbeit der Ermittlungskommission Drogenpfad.

Massiver Kontrolldruck

„Wir wollen den Strom der Drogentouristen eindämmen. Durch Aufklärung und Information wollen wir verhindern, dass der Drogenpfad eine Sicherheitsstörung im Kreis Viersen bleibt. Wir wollen Straftaten verhindern, Süchtigen Hilfsangebote aufzeigen und dafür Sorge tragen, dass die Anwohner sich wieder sicher fühlen. Darum haben wir massiv unseren Kontrolldruck am Drogenpfad verstärkt“, so Kriminalhauptkopmmissar Siggi Meiners, Leiter der EK Drogenpfad“ nach sechs Wochen Kommissionsarbeit an der „Grünen Grenze“. Die erste Zwischenbilanz der Kommission: 130 Strafanzeigen, knapp 40 Ordnungswidrigkeitsanzeigen unter anderem wegen Betretens der Bahngleise, 146 eingeleitete Aufenthaltsverbotsverfahren und zahlreiche Platzverweise für zwölf Stunden. Außerdem wurden etwa 250 Gramm Haschisch und Marihuana, knapp 20 Joints und etwa 188 Kundenkarten der verschiedenen Coffeeshops sichergestellt.

Laut Polizei sind die meisten der Überprüften regelmäßige Benutzer des Drogenpfads, viele kommen täglich, um zu Fuß zu den niederländischen Coffeeshops zu gelangen. „Trotz intensiver Aufklärung scheint es immer noch nicht hinreichend bekannt zu sein, dass man sich auf deutscher Seite einer Strafverfolgung aussetzt, wenn man in den niederländischen Coffeeshops illegale Drogen besitzt“, so Kriminalhauptkommissarin Antje Heymanns.

Um möglichst viele Drogentouristen zu erreichen, wählten die Beamten den Weg einer „direkten“ Ansprache über das Internet. Übrigens: Damit auch in den einschlägigen Suchmaschinen die polizeiliche Ansprache zu denjenigen vordringt, die möglicherweise ganz andere „Drogeninformationen“ im Internet suchen, hat die Kreispolizeibehörde bewusst einschlägige Suchbegriffe wie „Kiffen“ oder die Namen der beliebten Coffeeshops in die Internetansprache aufgenommen. Die Behörde arbeitet zur Zeit zudem an einem Flyer für potenzielle Drogentouristen, der unmissverständlich auf die Strafbarkeit sowie den starken Kontrolldruck im Kreisgebiet aufmerksam machen soll. KOMMENTAR

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort