Nettetal Pfarrgemeinderat hat demnächst ausgedient

Nettetal · Die katholische Kirche in Nettetal erhält einen gewählten GdG-Rat, in den sieben Gemeinden wählen die Menschen sogenannte Pfarreiräte.

 Nettetals Katholiken müssen sich an neue Gremien gewöhnen. Der GdG-Rat wird im November erstmals über Gemeindelisten gewählt.

Nettetals Katholiken müssen sich an neue Gremien gewöhnen. Der GdG-Rat wird im November erstmals über Gemeindelisten gewählt.

Foto: Busch

Die Gremien der katholischen Kirche stehen erneut vor einer tiefgreifenden Veränderung. Künftig wird die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) einen "Rat der Gemeinschaft der Gemeinden" (GdG-Rat) haben. Die bisherigen Pfarrgemeinderäte werden abgelöst von Pfarrei-Räten.

Die Kirche im Bistum Aachen steht erheblich unter Druck. Sie muss sparen und ihre Strukturen den sich ändernden Bedingungen anpassen. In Nettetal ist die GdG identisch mit den Grenzen der Zivilgemeinde. Das Bistum gab unlängst bekannt, Bischof Heinrich Mussinghoff habe nach einem einjährigen Beratungs- und Konsultationsprozess die neue Satzung für den "Rat der Gemeinschaften der Gemeinden (GdG-Rat)" zum 1. November in Kraft gesetzt. Die Wahlen zu den Räten des Laienapostolats am 9. und 10. November erfolgen damit nach der neuen Satzung.

"Die bewährte Praxis der Pfarrgemeinderatsarbeit vergangener Jahre findet in den GdG-Räten eine neue Form der Leitungsverantwortung für die veränderte Gestalt der Kirche am Ort. Wo es gewünscht ist, kann Mitverantwortung in Pfarreien durch Pfarreiräte und in Gemeinden durch Gemeinderäte übernommen werden", heißt es weiter. In Nettetal hat man sich darauf geeinigt, die Pfarreiräte zu installieren.

Der GdG-Rat ist ein "Planungs- und Entscheidungsorgan" und unmittelbarer Ansprechpartner des Bistums als "Kirche vor Ort". Er hat vor allen Dingen teil an der Leitung der GdG und "trägt Sorge für die Belange der Pfarreien". Im Mittelpunkt stehen seelsorgerische (pastorale) Aufgaben. Die Kirche muss sich noch mehr ihren eigenen Institutionen zuwenden: katholische Tageseinrichtungen für Kinder, Arbeitsgemeinschaften der Caritas, Jugend- und Erwachsenenverbände, Ordensgemeinschaften, Initiativen, Basisgruppen und andere. Nettetals GdG-Rat soll jeweils zwei Mitglieder aus einer Listenwahl in den sieben Gemeinden bilden. Hinzu kämen als GdG-Leiter Pfarrer Puts sowie die Pfarrer Wiegandt und Schnitzler, außerdem je ein Vertreter des Pastoralteams und des Kirchengemeindeverbandes (KGV). Das 19-köpfige Gremium erhält einen Vorstand, es kann erweitert werden um berufene und beratende Mitglieder.

Der neue Pfarreirat kann von "unten" her mitwirken am Pastoralkonzept der GdG und soll sich um pastorale, soziale und politische Aufgaben der Kirche im Ort kümmern. Mitglied soll möglichst auch ein Pfarrer oder ein Vertreter des Pastoralteams sein. Gewählt wird der Pfarreirat von Pfarrangehörigen, die über Listenwahl auch ihre beiden Vertreter für den GdG-Rat bestimmen.

Der Hinsbecker Ralf Schröder, der den Prozess der "Gemeinschaft der Gemeinden" in Nettetal von Beginn an begleitet und mitgestaltet hat, weiß um die Herausforderung dieser Veränderung an die Menschen in der Gemeinde. "Es gibt sicherlich Chancen in der neuen Konstruktion", sagt er. Engagierte Laien würden nicht nur in die Pflicht, sondern auch mehr in Verantwortung genommen. FRAGE DES TAGES

(RP)
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