Nettetal Party in Breyell am Turm ein Volltreffer

Nettetal · Die Idee der St.-Lambertus-Schützenbruderschaft fiel im Krämerdorf auf fruchtbaren Boden. Der Platz am Lambertiturm war bestens besucht. Gefeiert wurde mit viel Musik und Tanz bis weit nach Mitternacht.

 Trotz verregnetem Start ließen sich die Breyeller von der guten Stimmung mitreißen.

Trotz verregnetem Start ließen sich die Breyeller von der guten Stimmung mitreißen.

Foto: Frank Hohnen

Die St.-Lambertus-Schützen aus Breyell Dorf und Metgesheide haben am Samstag einen Volltreffer gelandet. Mit ihrer erstmals ausgerichteten Party in Breyell (PIB) im Schatten des Alten Lambert füllten sie ganz offensichtlich eine Lücke. Bereits gegen 19 Uhr kamen die ersten Besucher, als das Rahmenprogramm begann, hatte sich der Markt am Turm gefüllt. Bis weit nach Mitternacht feierten längst nicht nur Breyeller, während die Organisatoren dankbar zum Himmel blickten. Die befürchteten Regenschauer blieben aus.

Jahrelang hatte der Förderverein Alter Kirchturm in Breyell das Turmfest organisiert, um die zur Sanierung des historischen Bauwerks zu finanzieren. Nach elf Jahren anstrengender und nicht immer dankbarer Arbeit hatte der Verein das Fest dann ausgesetzt. Umso froher waren die Verantwortlichen über die Initiative der Schützen, ihre "Party in Breyell" nun an den Turm zu verlegen.

Eigentlich sei es "Lobbericher Wetter" hieß es am Samstag immer auf dem Lambertimarkt. Wenn die nicht unbegrenzt geliebten Nachbarn feiern, ist meist "Sauwetter" angesagt. Doch pünktlich mit Beginn des Rahmenprogramms verzogen sich die Regenwolken. Ob der Lobbericher die Wolken weggeweht hatte oder (Lobbericher) Bühnenaufbauer Robert Hellman damit, dass er eigens für das PIB-Festival am Samstagmorgen sechs Kerzen in Kevelaer angezündet hatte, Einfluss hatte nehmen können — es blieb jedenfalls trocken.

Wilfried Schmitz, 1. Brudermeister der Schützenbruderschaft, und Rolf Ingenrieth, Hauptakteur und Ideengeber der PIB, waren anfangs sehr nervös. Dagegen zeigte sich Dr. Reinhard Rankers, Vorsitzender des Fördervereins Alter Kirchturm, in der geöffneten Weinstube im Turm tiefenentspannt. "Ich werde genüsslich einen Wein trinken", sagte er. Elf Jahre hatte er mit dem Förderverein das Turmfest ausgerichtet, dabei mehr als 60 Stunden jährlich "geackert", bis der letzte Bierpavillon vom Marktplatz verschwunden war. Organisation, Aufbau und Durchführung der "1. PIB am Turm" lagen in den Händen von rund 250 Frauen und Männern der Bruderschaft. "Unsere Frauen haben eine Cocktail-Lounge eingerichtet", freute sich Ingenrieth.

Bürgermeister Christian Wagner war von der Initiative der Bruderschaft angetan. "Die Breyeller können feiern", stellte er zur Begrüßung fest. Die "Wöles-Band" stimmte das Publikum ein und brachte sogar Ortsvorsteher Hubert Glock mit der heimlichen Breyeller Hymne "Wir sind die Kiependraeger" zu zaghaften karnevalistisch anmutenden Zuckungen. Als die "Blues Brothers" (Rainer Tissen und Jürgen Ucher), spektakulär die Außentreppe vom Alten Kirchturm herabstiegen, waren die Besucher unter dem großen von der Feuerwehr Breyell aufgebauten Fallschirm, nicht mehr zu halten. Mit einer grandiosen Bühnenshow verausgabten sich die Wöles-Mitglieder. Sie hatten das Publikum für das Gastspiel von "Kings for a Day" richtig aufgeputscht. Die Band, die "aus dem Rahmen fällt", wie sie selbst sagt — hatte leichtes Spiel, der Platz vor der Bühne wurde zur Tanzfläche.

Im nächsten Jahr findet eine "Indoor PIb" statt, kündigte Rolf Ingenrieth. Die "PIB am Turm" war "auf keinen Fall eine Eintagsfliege", fügte er hinzu. Die Breyeller wird es freuen. FRAGE DES TAGES

(ivb)
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