Leuth Nitratabbau im Praxistest: Untersuchungen in Leuth

(RP) Der Kreis Viersen wird Standort für ein Forschungsprojekt zum stimulierten Nitratabbau im Grundwasser. Die Studie hat das Ziel, Techniken für die Anwendung in der Praxis zu erforschen, mit denen Nitrat direkt im Grundwasser  eliminiert werden kann.

Im Bereich Nettetal-Leuth sind viele Anforderungen für das Pilotprojekt wie etwa eine konstant deutliche Nitratbelastung und eine hohe Fließgeschwindigkeit des Grundwassers erfüllt.

Es ergeben sich durch das Forschungsprojekt Synergieeffekte mit den laufenden Untersuchungen des Kreises Viersen, etwa durch den Austausch von gewonnenen Daten und Erkenntnissen. „Für uns bietet sich die Chance, unmittelbar an der Erforschung neuer Techniken und Methoden zur Nitrateliminierung aus dem Grundwasser mitzuwirken und teilzuhaben“, ist Landrat Andreas Coenen überzeugt.

Nitrat aufwendig aus dem Grundwasser zu lösen, könne aber nur der zweitbeste Weg sein. „Viel wichtiger ist es, Maßnahmen zu treffen, damit erst gar nicht so viel Nitrat in den Boden gelangt. Dies bleibt unser oberstes Ziel.“

Der Kreis Viersen untersucht seit dem Jahr 2018 landwirtschaftlich genutzte Flächen in Nettetal-Leuth, in deren abfließendem Grundwasser Nitratkonzentrationen von über 400 mg pro Liter gemessen wurden. Der Schwellenwert der Grundwasserverordnung liegt bei 50 mg pro Liter. Die Ursache für die hohe Konzentration wird derzeit erforscht. Aktuell führt der Kreis mehrere Maßnahmen federführend durch. Dazu gehören etwa die Befragung von Eigentümern und Pächtern, Tiefensondierungen zur Zusammensetzung des Sickerwassers sowie  weitere Grundwasseruntersuchungen.

Zustande gekommen ist die Zusammenarbeit durch eine Anfrage des Aachener Ingenieurbüros ahu. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit dem vollständigen Namen „Entwicklung von in-situ-Bioreduktionszonen zur Elimination von Nitrat aus dem Zustrom von Trinkwassergewinnungsgebieten“ wird gefördert durch das Zentrale Innovationsprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Zur Feststellung der Anwendungsreife des Verfahrens wird der Praxistest aber außerhalb eines Trinkwassergewinnungsgebietes durchgeführt.

Das Projekt wird von einer Arbeitsgemeinschaft durchgeführt. Sie setzt sich aus der ahu, der Kieler Firma Sensatec und dem Karlsruher Technologiezentrum Wasser zusammen. Mit allen drei Firmen beziehungsweise Institutionen hat der Kreis Viersen bereits in der Vergangenheit im Rahmen von Altlastenfragestellungen zusammengearbeitet. Das Forschungsprojekt wird über das Ministerium und die Arbeitsgruppe finanziert.

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