Nettetal Niedieck in Flammen

Nettetal · In der früheren Textilfabrik Niedieck in Lobberich brannten Stoffmuster. Es besteht der Verdacht der Brandstiftung.

 Vier Löschzüge gingen gegen den Brand im Obergeschoss vor, die Niedieckstraße blieb während des Einsatzes gesperrt.

Vier Löschzüge gingen gegen den Brand im Obergeschoss vor, die Niedieckstraße blieb während des Einsatzes gesperrt.

Foto: Liebtrau

Ein Feuer hat Teile des Verwaltungstraktes in der ehemaligen Textilfabrik Niedieck in Lobberich erheblich beschädigt. Vier Löschzüge kämpften nach der Alarmierung kurz vor 17 Uhr am Tag Christi Himmelfahrt bis tief in die Nacht gegen die Flammen und gegen Glutnester. Verletzt wurde niemand, es wird Brandstiftung vermutet. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

 Schwarzer Rauch quoll aus der Hauptzufahrt des Niedieckkomplexes. Feuerwehr ging unter Atemschutz gegen den Brand vor.

Schwarzer Rauch quoll aus der Hauptzufahrt des Niedieckkomplexes. Feuerwehr ging unter Atemschutz gegen den Brand vor.

Foto: Jungmann

Die frühere Textilfabrik liegt seit Jahren leer. Sie soll mit allen Nebengebäuden abgerissen, das Gelände von möglichen Altlasten befreit und überplant werden. Seitdem der große Industriekomplex zwischen Niedieck- und Färber-/Obere Färberstraße vor einigen Jahren aufgegeben wurde, hat es immer wieder Einbrüche, Vandalismus und vor allem zahlreiche Diebstähle gegeben. Das Gelände gehört dem auf die Räumung und Entwicklung von Industriebrachen spezialisierte niederländischen Unternehmen Laarakkers mit Deutschlandsitz in Rheinberg.

Deutlich sichtbare Flammen

Die Feuerwehr in Lobberich wurde um 16.55 Uhr am Donnerstag alarmiert. Als sich die ersten Einsatzkräfte näherten, sahen sie Rauch über dem Gebäude. Deutlich sichtbar schlugen Flammen aus dem ersten Obergeschoss des früheren Verwaltungstrakts. Hier oben befinden sich noch Reste von Mobiliar (es wurde von Vandalen kurz und klein geschlagen) und vor allem Stoffmuster in größeren Mengen. Dass sie sich von selbst entzündet haben könnten, kann als ausgeschlossen gelten.

Da die Löschzüge Lobberich und Hinsbeck — in Nettetal rücken in der Regel zwei benachbarte Löschzüge aus — schnell erkannten, dass sie alleine das Feuer nicht bekämpfen konnten, wurden auch die Feuerwehren aus Breyell und Kaldenkirchen hinzugezogen. "Flammen und starker Rauch deuteten auf einen Vollbrand hin", berichtet Feuerwehrsprecher Dirk Heussen. Nach seinen Angaben waren 63 Einsatzkräfte mit 18 Fahrzeugen insgesamt im Einsatz.

Die Feuerwehren aus Kaldenkirchen und Breyell bildeten auf der Rückseite des weitläufigen und unübersichtlichen Industriekomplexes einen zweiten Einsatzabschnitt. Einsatzkräfte gingen innen und außen gegen das Feuer vor. Es drangen Kräfte unter Atemschutz in das Innere des Gebäudes vor. Der Einsatzleitung unter Führung von Stadtbrandmeister Leo Thönnessen, den in den Abschnitten André Zetzen und Jürgen Zoers unterstützten, wollten vor allem ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude verhindern.

Mit der Wärmebildkamera suchten die Wehrleute den gesamten Brandort ab, um Brandnester zu finden. Dazu musste auch an einigen Stellen das Dach geöffnet werden. Rund sechs Stunden waren die Feuerwehren im Einsatz. Die Niedieckstraße blieb gesperrt, aus Sicherheitsgründen blieben Feuerwehrleute bis tief in der Nacht auf dem Niedieckgelände, um Glutnester zu bekämpfen. Die Höhe des Sachschadens ist bisher nicht bekannt. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort