Kaldenkirchen Nachmittag mit Bleistift und Papier

Kaldenkirchen · In der Malschule von Nicole Terstappen können Kinder und Jugendliche kreativ sein.

 Unter Aufsicht von Nicole Terstappen malen und zeichnen (von links) Christine (10), Clara (7) und Jule (9).

Unter Aufsicht von Nicole Terstappen malen und zeichnen (von links) Christine (10), Clara (7) und Jule (9).

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

In fünf Sekunden ein Liebespaar zeichnen und in drei Sekunden einen Autoschlüssel? Kein Problem für die Kinder in der Zeichenschule von Nicole Terstappen: Mit wenigen Strichen und Schnörkeln setzen die kleinen Künstler die spielerischen Aufgaben um, bringen die Motive gekonnt erkennbar zu Papier. „Bei mir sagt kein Kind: ,Ich kann das nicht’“, berichtet die 54-jährige Kursusleiterin. Bei jedem Kind individuell die Freude an der eigenen Kreativität zu fördern, ist ihr Prinzip.

Alles ist bunt in dem großen Raum an der Karlstraße 8 in Kaldenkirchen. Bilder hängen an den Wänden, in den Regalen liegen Stifte, Farben, Pinsel. Die Tischdecken an den beiden großen Tischen sind derart voller Zeichnungen und Skizzen, dass sie als Kunstwerke durchgehen könnten. Rund ein Dutzend Mädchen und Jungen sitzen dort konzentriert, sie zeichnen und malen.

Was bringt Kinder und Jugendliche heutzutage dazu, sich ohne Smartphones und Computer einen halben Nachmittag nur mit Bleistiften und Papier zu beschäftigen? „Es ist vielleicht gerade der Reiz, mit Analogem etwas zu schaffen, auszuprobieren, zu gestalten“, meint Terstappen.

Seit 2013 bietet die Künstlerin, bekannt als Malerin und Fotografin sowie für ihre Ausstellungen und Kunstworkshops in der benachbarten Alten Fabrik in Kaldenkirchen, ihre Zeichen- und Malkurse für Heranwachsende von fünf bis etwa 18  Jahre an. Rund 60 Kinder und Jugendliche besuchen wöchentlich die verschiedenen Kurse, die Terstappen anbietet. Herkunft oder Talent spielen keine Rolle, auf Einschränkungen motorischer oder kognitiver Art geht Terstappen individuell ein, wie sie sagt: „Beim Zeichnen kann jeder seine Fähigkeiten weiterentwickeln.“

Mal Gegenständliches, mal Porträts, mal steigt ein Kind auf einen Stuhl, stellt eine Figur da, die die anderen abzeichnen – unterschiedlich sind die Aufgaben und Motive. „Die Kinder erleben auch, was andere Künstler schaffen. Wir besuchen Ausstellungen etwa hier in der Alten Fabrik oder im Museum Abteiberg in Mönchengladbach“, erzählt Terstappen.

Im Vordergrund stehe, „die eigene Kreativität spielerisch und ohne Druck weiterzuentwickeln und auszuleben“, sagt die Kursusleiterin. So hat die neun Jahre alte Jule „einfach Freude am Malen“, berichtet sie. Ihr Lieblingsmotiv: „Pandabären!“ Auch die zehnjährige Louisa etwa ist „mit ganz viel Spaß“ bei der Sache und sagt selbstbewusst: „Man kann ja nichts Falsches malen. Alles ist Kunst.“

Nähere Informationen und Kontakt: nterstappen.wixsite.com/malschule.

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