Nettetal Neue Straßennamen am Niedieckpark

Nettetal · Nördlich der Karl-Reulen-Straße wird gebaut. Für die neuen Straßen haben Bürger und Vereine zahlreiche Namen vorgeschlagen

Eine derart große Resonanz hat Jan van der Velden, Sprecher der Stadt Nettetal, auf einen Aufruf bisher selten erhalten: Die Verwaltung hat Vorschläge für Straßennamen im Bereich Färberstraße/Van-der-Upwich-Straße gesucht: Die 49 Vorschläge füllen zwei DIN-A4-Seiten. Die Ideengeber sind ganz unterschiedlich: "Privatleute, Kinder der Lobbericher DRK-Kindertagesstätte, die SPD-Fraktion oder der Heimatverein Stammtischrunde gehören zu den zahlreichen Einsendern", sagt van der Velden.

Eng verbunden mit der Geschichte Nettetals als Standort der Textilindustrie ab 1750 sind Vorschläge wie Samtstraße, Am Weberschiffchen, Am Schuss, Weberstraße, Webstuhlstraße, Siedenstraße, Spindelstraße oder Foulardstraße. Letztere kann sich sowohl auf ein Seidentuch als auch auf eine Maschine aus der Textilherstellung beziehen. In diese Richtung gehen auch Industrie- und Fabrikstraße.

Tiefer in Lokalgeschichte reichen dagegen Anregungen wie Girmes-straße (florierende Textilfirma mit Standorten in Lobberich, Grefrath und Oedt, die im Jahr 2004 verkauft wurde). Oder Hanna-Meuter-Straße, die an die promovierte Soziologin und Schriftstellerin aus Lobbericherin erinnert. Der Vorschlag Johannes Torka weist auf den früheren Lobbericher Pfarrer hin, der bis 1966 Kaplan in Hinsbeck war, danach drei Jahre lang Pfarrvikar und von 1973 bis 2000 Pfarrer in Hinsbeck. Bekannt ist Torka auch als Mitbegründer des Medikamenten Hilfswerks Action medeor.

Daneben gibt es Wünsche, Dichter wie Gottfried Benn und Georg Heym zu Namenspaten zu machen. Oder Maler wie August Macke und Paul Klee - beide gehörten zur Künstlergruppe "Der blaue Reiter", die im Jahr 1912 einen gleichnamigen Kunstalmanach herausbrachte; sie gilt als Impulsgeber für spätere Kunstrichtungen wie Kubismus und Surrealismus. Ebenfalls ein Wunschpate: der deutsch-amerikanische Architekt Mies van der Rohe, dessen als Entwürfe wegweisend für die moderne Architektur gelten.

Unter dem Stichwort Flora und Fauna sind Ideen wie Drosselstraße und Amselstraße oder Lobelienstraße, Rotholz- und Kleeallee zusammenzufassen.

Welche beiden Namen für die blauen Straßenschildern ausgewählt werden, darüber wird der Ausschuss für Stadtplanung in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 2. Februar, beraten. Wie der Weg einem Namensvorschlags vom Papier bis auf das Straßenschild aussieht, schildert Jan van der Velden: "Bei jedem Neubaugebiet sind Straßennamen notwendig. Die Verwaltung legt dafür Vorschläge vor, die Mitglieder in Ausschuss und Stadtrat stimmen darüber ab."

Diskussionen seien laut van der Velden dabei möglich. Gute Aussichten haben Straßennamen, die im Nettetaler Stadtgebiet noch nicht vergeben sind.

(busch)
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