Nettetal Neubau bis zum Schulbeginn

Nettetal · Roland Schiefelbein, Direktor der Gesamtschule, hat einen Wunsch an die Stadt: Der für die Erweiterung seiner Schule erforderliche Neubau muss vor Beginn des neuen Schuljahres im Sommer 2013 fertig sein. Denn dem Nettebetrieb liegt eine Voruntersuchung vor, nach der mit dem Neubau im März begonnen wird. Der würde erst im Oktober 2013 fertig werden. Das sei viel zu spät, warnte Schiefelbein. Schon jetzt habe die Schule keine Raumreserve mehr. Sie könne nicht einen fünften Zug in der fünften Klasse neu aufnehmen, wenn der Neubau erst Monat später bezugsfertig werde.

630 000 Euro kostet die Stadt dies nach dem bisherigen Grobkonzept. Weitere Alternativen kommen für die Stadt nicht in Frage: Ein zweigeschossiger Neubau mit Aufzug würde fast 1,2 Millionen Euro kosten. Weggefallen war vorher schon in den Überlegungen die Erweiterung der Schule um zwei Züge. Das hätte satte 1,8 Millionen Euro gekostet.

Die Experten von Komplan legten in der Sitzung ihre Finger in eine Wunde, die der Stadt ausgesprochen unangenehm ist. Immer mehr Eltern melden ihre Kinder in Schulen außerhalb Nettetals an. Nach ihren Berechnungen geht rund ein Drittel der Schüler mit gymnasialer Empfehlung nicht zum Werner-Jaeger-Gymnasium und nicht zur Gesamtschule. Das Albertus-Magnus-Gymnasium in Dülken, das Clara-Schumann-Gymnasium und die Liebfrauenschule in Mülhausen stehen hoch im Kurs. Tilman Bieber empfahl, sich intensiv um eine wirksame Profilierung zu bemühen, er wolle das aber nicht als eine Wertung der Arbeit einzelner Schulen verstanden wissen.

Auffällig ist außerdem, dass zehn Prozent der Realschüler nicht Kaldenkirchen, sondern Süchteln besuchen. Das gab es früher bereits und wurde unterbrochen, als in Süchteln Plätze rar wurden. Bieber stellte fest, dass Eltern heute nicht mehr unbedingt in Gemeindegrenzen handeln, wenn sie ihre Wahlmöglichkeiten nutzen. Da spielten oft eher Erreichbarkeit und andere Faktoren eine Rolle.

(RP)
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