Nettetal Nettetaler zieht's hinaus

Nettetal · Jeden Tag fahren mehr als 10 000 Nettetaler in umliegende Städte, um ihrer Arbeit nachzugehen. Das belegen neue Zahlen des Statistischen Landesamts. Politiker fordern den Ausbau der Zugstrecke Kaldenkirchen–Dülken.

 Die meisten berufstätigen Nettetaler verlassen jeden Morgen die Stadt, um ihrer Arbeit nachzugehen. Vor allem geht's nach Viersen, Mönchengladbach und Düsseldorf.

Die meisten berufstätigen Nettetaler verlassen jeden Morgen die Stadt, um ihrer Arbeit nachzugehen. Vor allem geht's nach Viersen, Mönchengladbach und Düsseldorf.

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Jeden Tag fahren mehr als 10 000 Nettetaler in umliegende Städte, um ihrer Arbeit nachzugehen. Das belegen neue Zahlen des Statistischen Landesamts. Politiker fordern den Ausbau der Zugstrecke Kaldenkirchen—Dülken.

Nettetal ist eine Pendler-Stadt — und vor allem geht's aus der Seenstadt hinaus: Was Verwaltung und Politik sowie vielen Bürgern schon lange klar war, belegen nun die neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen, die sich auf das Jahr 2010 beziehen. Während täglich 5967 Berufstätige nach Nettetal fahren, strömen 10 682 Bürger aus Nettetal in die Städte der näheren und weiteren Umgebung.

Stärkster Magnet ist dabei die Stadt Viersen mit immerhin 2452 Berufspendlern, die aus Nettetal kommen, gefolgt von Mönchengladbach (1338) und Düsseldorf (866). Es folgen Brüggen (801), Krefeld (782), Kempen (531), Grefrath (380), Willich (278), Neuss (233), Schwalmtal (232), Straelen (189), Tönisvorst (181), Duisburg (167) und Niederkrüchten (154), und auch nach Köln fahren immerhin noch 153 Nettetaler täglich zur Arbeit. Umgekehrt sind es 1016 Viersener, die in Nettetal arbeiten, sowie 999 Brüggener und 554 Mönchengladbacher. Aus den Niederlanden kommen täglich 161 Berufstätige in die Seenstadt, um ihrer Arbeit nachzugehen.

Resolution überreicht

Die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes zu den Pendler-Strömen dürften Wasser auf die Mühlen des Nettetaler Stadtrates sein. Denn der drängt vehement auf den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Kaldenkirchen und Dülken. Erst vor wenigen Tagen überreichte Bürgermeister Christian Wagner Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer in Berlin eine Resolution des Rates (die RP berichtete). Eine Verbindung bringt nach Überzeugung der Politiker aus der Region große Zukunftschancen, für den Personen- wie für den Güterverkehr und auch für einen besseren Lärmschutz.

Da den aktuellen Zahlen zufolge die meisten Berufspendler nach Viersen, Mönchengladbach und Düsseldorf — und nach Feierabend von dort aus natürlich wieder zurück — fahren, wäre der zweigleisige Ausbau der Strecke Kaldenkirchen—Dülken für viele Pendler wünschenswert, wäre die Bahn dann doch eine interessantere Alternative zum Auto.

Doch nicht nur den Personenverkehr haben die hiesigen Politiker im Auge: Allein von Venlo aus machen sich jährlich mehr als 10 000 Lkw auf den Weg, die bis oben hin mit Tomaten beladen sind. Ihr Ziel ist der Großraum Mailand und Turin in Norditalien. Wenn der Greenport — ein Gewerbegebiet mit dem Schwerpunkt Agrobusiness — nach dem Ende der Floriade in einem Jahr ausgebaut wird, werden wohl noch mehr Güter nur aus dem Raum Venlo bei Nettetal über die Grenze gebracht werden. Je mehr davon über die Schienen rollt, umso besser. FRAGE DES TAGES

(RP)
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