Initiative der Grünen Nettetal soll Zuschüsse für Balkon-Solarmodule geben
Nettetal · Das Ziel des neuen Förderprogramms: Auch Mieter sollen an der Energiewende teilhaben und eigenen Strom produzieren können. Es sind aber Bedingungen zu erfüllen.
In Zeiten heftig gestiegener Energiepreise den Strom mithilfe von Photovoltaiksystemen selbst produzieren – diesen Weg wollen immer mehr Menschen einschlagen. Wer jedoch kein Haus besitzt, mithin nicht so einfach selbst Solarzellen auf dem Dach installieren lassen kann, hat eingeschränkte Möglichkeiten. Doch eingeschränkt heißt nicht, dass es für Mieter in Mehrfamilienhäusern keinen Weg gibt, Strom aus Solarenergie zu ziehen: Es gibt auch Photovoltaik-Module, die auf dem Balkon montiert werden und den erzeugten Strom über eine Steckdose in das Hausnetz einspeisen können. Die Stadt will Nettetaler beim Kauf einer solchen Anlage nun finanziell unterstützen. So hat es der Umweltausschuss des Stadtrates jedenfalls jüngst mehrheitlich beschlossen.
Steckerfertige PV-Kleinsysteme ab einem sogenannten 250-430 Watt Peak (Wp) sollen mit 100 Euro und Anlagen ab 430-600 Watt Peak (Wp) mit 200 Euro gefördert werden. Berechtigt für die Inanspruchnahme des Förderprogramms sind alle Bürgerinnen und Bürger (Privatpersonen) mit Erstwohnsitz in Nettetal. Der Antrag auf einen Zuschuss muss vor dem Kauf und vor Maßnahmen zur Installation der Photovoltaik-Steckermodule bei der Stadtverwaltung gestellt werden. Weitere Voraussetzung für eine Förderung: Die Anlage muss in den Grenzen der Stadt Nettetal installiert werden.
Angeregt hatten das Förderprogramm, für das im städtischen Haushalt erst einmal 10.000 Euro veranschlagt werden, die Nettetaler Grünen Ende vergangenen Jahres. „Das ist eine schöne Möglichkeit, auch Mieter an der Energiewende teilhaben zu lassen“, sagt der Fraktions-Vorsitzende Guido Gahlings. Er sei schon häufiger von Bürgern auf die Stecker-Solarsysteme angesprochen worden, auch bei der Stadtverwaltung habe es Anfragen gegeben, so Gahlings. Etlichen Haushalten seien „die Anschaffungskosten von mehreren Hundert Euro zu hoch, sodass trotz einer kurzen Amortisierungszeit eine Anschaffung nicht in Frage kommt. Ein Förderprogramm für diese Anlagen könnte deshalb entscheidende Impulse gerade auch für einkommensschwächere Haushalte im Sinne einer sozialverträglichen Energiewende geben“, hatten die Grünen ihren Antrag für den Umweltausschuss begründet.
Das neue Förderprogramm ist ein weiteres in einer Reihe, die Nettetal auf dem Weg in die Klimaneutralität voranbringen soll. Es gibt bereits die Förderprogramme „Nettetal grünt und blüht“, „Altbaum“ und „E-Lastenräder“, bei denen Bürger von der Stadt Geld fürs Anlegen und Erhalten von Grün sowie zum Kauf von E-Lastenrädern bekommen können. Weitere Informationen gibt es auf www.nettetal.de.