Nettetal will Gastronomie, Handel und Schaustellern helfen Verzicht auf Gebühren für Kirmes und Gaststätten
Nettetal · Innenstädte, in denen wenig los ist, sind angesichts wachsender Bedeutung des Online-Handels inzwischen vielerorts anzutreffen. Nettetal hat eine Maßnahme beschlossen, um gegenzusteuern.
Die Stadt Nettetal will Wirten, Händlern, Marktbeschickern und Schaustellern auch in den kommenden beiden Jahren unter die Arme greifen. Mit dem Segen des Stadtrates wird sie in diesem Zeitraum darauf verzichten, Gebühren für die Nutzung öffentlicher Flächen zu kassieren. Für Wirte beispielsweise werden solche Abgaben gewöhnlich fällig, wenn sie öffentliche Plätze für Außengastronomie nutzen. Nettetal setzt damit die schon in den vergangenen Pandemie-Jahren geübte Praxis fort. Ziel des Verzichts auf Gebühren: einer Verödung der Innenstädte durch Schließung von Läden und Gaststätten vorbeugen und auch den Schwund von Marktbeschickern und Kirmes-Schaustellern eindämmen.
„Die Anzahl der Beschicker auf den Wochenmärkten ist unabhängig von der Pandemie fortlaufend rückläufig“, lautet ein weiterer Befund der Stadtverwaltung. Sie hofft, dass durch einen Verzicht auf Entgelte für eine Teilnahme an den Nettetaler Wochenmärkten auch neue Beschicker gewonnen werden. Weil in den vergangenen Jahren pandemiebedingt Jahrmärkte ausfielen und Trödel- und Spezialmärkte in geringerer Zahl stattfanden als gewöhnlich, habe Corona das Problem der nicht durch Märkte belebten Innenstädte noch weiter verstärkt.
Das Kirmesleben habe sich immer mehr auf einen Kreis einheimischer Schausteller reduziert, sagt die Stadt. Dieser Kreis mache Kirmessen in Nettetal überhaupt noch möglich. Schausteller für einen Standplatz in kleineren Stadtgebieten zu gewinnen, werde immer schwieriger, weil die Gewinnmöglichkeiten bei großen Kirmessen wie etwa der Krefelder Sprödenthalkirmes und der Düsseldorfer Rheinkirmes deutlich höher liegen.
