Baum fällt in Nettetal Stadt lässt 90 Jahre alte Linde fällen
Nettetal-Lobberich · Der Baum steht an einem der Eingänge zum Ingenhovenpark in Lobberich. Die Stadt hat ihn schon lange beobachtet. Warum sie sich nun zur Fällung gezwungen sieht.
Die alte Linde am Parkeingang Hochstraße ragt hoch auf und sieht ziemlich mächtig aus – doch sie ist krank und soll deshalb in den nächsten Tagen gefällt werden. Der etwa 90 Jahre alte Baum, teilte die Stadtverwaltung mit, sei schon seit mehreren Jahren stark von einem Pilz befallen, was zu einer sogenannten Weißfäule an Stamm und Stammfuß geführt habe. „Der Baum wurde zuletzt sehr engmaschig kontrolliert“, sagt die Stadt. Außerdem habe man zur Diagnose unter anderem eine Schalltomographie und Bohrwiderstandsmessungen durchgeführt.
Im Laufe der Jahre sei die Linde, parallel zur Ausbreitung des Befalls mit dem „wulstigen Lackporling“, immer stärker zurückgeschnitten worden, um sie noch möglichst lange zu erhalten. „Nun ist der Wurzelstock so stark ausgefault und hohl, dass ein weiterer Erhalt des Baumes aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht mehr möglich ist“, erklärt die Stadt. Eine Nachpflanzung werde schnellstmöglich erfolgen.
Für regelmäßige Kontrollen der rund 11.000 städtischen Bäume in Nettetal sind Ewald Meier, Baumexperte im Nettebetrieb, und drei weitere Baumkontrolleure zuständig. Jeder Baum soll einmal alle 15 Monate begutachtet werden und auf seinen Gesundheitszustand untersucht werden. Dabei werden nötige baumpflegerische Maßnahmen festgelegt. Mitunter sehen sich die Experten jedoch gezwungen, einen Baum fällen zu lassen. So etwa auch jüngst eine etwa 50 Jahre alte Roteiche in Kaldenkirchen an der Ecke Kehrstraße / Zur Lärche. An Stamm und in der Krone waren zwar keine Symptome einer Erkrankung zu sehen gewesen, doch auch dort hatten die Experten am Stammfuß einen Pilz entdeckt – den Klapperschwamm.
Als weiterer starker Pilzbefall hinzukam, der für Fäule im Wurzelansatz sorgte und die Standsicherheit gefährdete, wurde die gefällt – der Verkehrssicherheit wegen, so die Stadt. Weil sie für sichere Wege und Grünflächen verantwortlich ist, muss sie eingreifen, wenn Gefahr droht. Die regelmäßigen Baumkontrollen dienen deshalb auch dazu, Gefahren rechtzeitig zu erkennen.