Zwei Männer in Krefeld angeklagt Geldautomaten-Sprengung in Nettetal wird jetzt vor Gericht verhandelt

Nettetal · Diebstahl in einem besonders schweren Fall ist einer der Vorwürfe, die die Staatsanwaltschaft gegen zwei Tatverdächtige erhebt. Sie sollen viel Bargeld erbeutet haben.

 Auf der Niedieckstraße in Netttetal-Lobberich wurden in der Tatnacht ein Motorrad und ein verletzter Mann gefunden.

Auf der Niedieckstraße in Netttetal-Lobberich wurden in der Tatnacht ein Motorrad und ein verletzter Mann gefunden.

Foto: Günter Jungmann

Es war eine spektakuläre Tat, die Bewohner in Lobberichs Ortskern am 30. Dezember vergangenen Jahres gegen 3.45 Uhr aus dem Schlaf gerissen hat – und nun soll sie vor Gericht ein Nachspiel haben: Am Montag, 12. Juni, sollen in Krefeld zwei Männer vor Gericht stehen, die laut Anklage am 30. Dezember den Geldautomaten der Deutschen Bank in Lobberich gesprengt haben sollen. Die Vorwürfe, die gegen einen 19-Jährigen und einen 24-Jährigen erhoben werden, lauten im Juristen-Jargon: Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion in Tateinheit mit gemeinschaftlichem Diebstahl in einem besonders schweren Fall und gemeinschaftliche Sachbeschädigung. Die Angeklagten sollen mehr als 100.000 Euro in bar erbeutet haben.

Kurze Zeit nach der Explosion des Automaten am 30. Dezember hatten nach damaligen Angaben der Polizei Anwohner der Niedieckstraße gemeldet, dass es dort einen Unfall mit einem Motorrad gegeben habe. Einsatzkräfte fanden ein Motorrad und einen verletzten Mann, der in ein Krankenhaus gebracht wurde. Etwas später meldete die Polizei: Der auf der Niedieckstraße gefundene Roller sei von den Tätern zur Flucht genutzt worden. Der verletzte Mann, der neben dem Roller gelegen hatte, sei als Tatverdächtiger identifiziert worden. Ein zweiter Mann, der am Morgen bei der Rettungsleitstelle einen Krankenwagen nach Lobberich für sich selbst bestellt hatte, sei als Fahrer des verunfallten Rollers identifiziert worden.

Die Explosion hat nicht nur den Geldautomaten beschädigt, sondern auch Inventar und die Schaufensterscheiben der betroffenen Bankfiliale sowie die Schaufensterscheiben eines nebenan liegenden Ladenlokals. Die Lobbericher Filiale der Deutschen Bank war an diesem Tag nicht zum ersten Mal Ziel von Geldautomatenknackern. Bereits Mitte Februar hatten sich solche Täter dort zu schaffen gemacht. Bei dieser Explosion wurde auch die gläserne Fassade der Filiale zerstört. Die Niederlassung war kurzzeitig geschlossen, die Fassade wurde mit Holzbrettern verschalt.

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