Vorstoß der FDP Nettetal Politiker wollen Arbeitsfortschritt im Rathaus mit Ticketsystem verfolgen

Nettetal · Viel zu tun hätten sie ja, die Mitarbeiter der Stadtverwaltung – das räumt die FDP ein. Dennoch wünschten sich die Liberalen ein digitales System, mit dem die Politik verfolgen kann, wie weit man im Rathaus mit dem Umsetzen von Beschlüssen ist.

Wie flott geht die Arbeit im Rathaus voran? Ein Ticketsystem kann ermöglichen, auch das zu beobachten.

Foto: Holger Hintzen

Papier mag endlos geduldig sein, Politiker sind es nicht. Was sie beschließen und an Auskünften von der Stadtverwaltung haben wollen, wünschen sie sich zügig erledigt. Unter anderem um der Verwaltung besser in die Karten schauen zu können, wie emsig sie Aufträge und Beschlüsse der Politiker umsetzt, will die FDP Ratsmitgliedern mit einem digitalen Ticketsystem ermöglichen, den Fortgang der Arbeit im Rathaus im Blick zu behalten. Solche Systeme werden in Unternehmen vielfach schon angewendet. Sie ermöglichen etwa, Arbeitsaufträge zu erfassen, zu klassifizieren, nach Dringlichkeit zu sortieren, und den Bearbeitungsprozess und -fortschritt abzubilden.

„Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die immer umfangreicheren Aufgaben der Verwaltung und die dazu kommenden Beschlüsse und Anfragen des Rates und der Ausschüsse in der heutigen Zeit einer digitalen Sortierung bedürfen, um die Bearbeitung zu erleichtern“, lautete ein Argument der Liberalen. Doch es geht nicht allein um Fürsorge. „Neben der Entlastung der Verwaltung soll es gleichzeitig den Mitgliedern des Rates ermöglichen, den Status offener Anfragen sowie den Fortschritt von Beschlüssen nachverfolgen zu können. Aus Sicht der FDP ist dies, aufgrund der Fülle an Anfragen und Beschlüssen, sowohl für die Verwaltung als auch im besonderen Maße für die kommunalen Politiker derzeit nur schwer nachzuvollziehen.“ So hieß es zudem in einem FDP-Antrag, für den sich in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses auch andere Parteien erwärmen konnten und der positiv beschieden wurde. Schließlich mussten auch andere Parteien in der Vergangenheit mitunter nachhaken, warum eine Frage noch unbeantwortet sei und wie es um die Erledigung eines Beschlusses stehe.

Die Stadtverwaltung hält es für sinnvoll, ein solches Werkzeug in das bestehende Ratsinformationssystem zu integrieren. Ihre nächsten Arbeitsschritte sind schon mal so weit sortiert: prüfen, die Geschäftsordnung des Rates nötigenfalls anpassen und der Politik berichten.