Verbindung zwsichen Nettetal und Kevelaer Neue Radroute verbindet Kunststationen

Nettetal · Insgesamt 160.000 Euro fließen in die Gestaltung einer neuen Radroute, die Nettetal und Kevelaer miteinander verbindet. In den beteiligten vier Kommunen sollen nicht nur Kunstwerke entlang der Route installiert werden.

 Sie stellten das Projekt vor: Ulrike Cronen (Stadt Nettetal, v.l.), Projektleiter Wilko Austermann, Ute Neu (Leader-Region) und Roger Dick (Nette-Kultur).

Sie stellten das Projekt vor: Ulrike Cronen (Stadt Nettetal, v.l.), Projektleiter Wilko Austermann, Ute Neu (Leader-Region) und Roger Dick (Nette-Kultur).

Foto: Stadt Nettetal

„FahrArt“ heißt ein Projekt, das im Mai 2021 starten und Kunst mit Natur und Freizeitsport verbinden soll. Eine rund 100 Kilometer lange Radroute verbindet  die Endpunkte Nettetal und Kevelaer miteinander. Auf der Route werden alle Kommunen der Leader-Region, zu der Geldern, Kevelaer, Nettetal und Straelen gehören, verbunden. In jeder Kommune werden jeweils zwei Skulpturen und zwei Aufenthaltsorte im öffentlichen Raum entlang der Radroute realisiert – insgesamt 16 Kunstobjekte.

Dank einer europäischen Förderung stehen die Mittel bereit. Für die geplanten acht Kunstobjekte stehen brutto 80.000 Euro zur Verfügung, für die acht geplanten Aufenthaltsräume sind 32.000 Euro, also 4000 Euro je Aufenthaltsort, eingeplant. Für die Kunstwerke haben die Projektplaner genaue Vorstellungen: „Durch künstlerische Eingriffe und Setzungen sollen Aufenthalts- und Erlebnisqualitäten der Kulturlandschaft an Niers und Nette mit ihrer typischen Prägung durch Landwirtschaft und Gartenbau punktuell in Wert gesetzt werden“, heißt es in der Ausschreibung zum Kunstwettbewerb. Die Bedeutung des Agrobusiness soll für die Region erlebbar gemacht werden. Gewünscht werden Skulpturen, „die sich mit der Region, Mensch, Landschaft und Kultur auseinandersetzen.“ Ergänzt wird die Ausstellung durch acht künstlerisch gestaltete Aufenthaltsräume, die zum Verweilen entlang der Route anregen sollen. Über reine Pausenstationen stellt man sich Punkte für Orientierung und Kontemplation vor.

Bewerben können sich Künstler, und Künstlergemeinschaften. Das Verfahren gliedert sich in eine Bewerbungs- und eine Planungsphase. Die Teilnahme erfolgt durch eine Bewerbung mit einer grobskizzierten Projektidee und einem Portfolio mit Abbildungen der künstlerischen Arbeit. Ein Verweis auf eine eigene Künstlerhomepage ist auch möglich. Die Idee für eine Skulptur oder einen Aufenthaltsraum ist durch eine Visualisierung, Skizze oder Beschreibung darzustellen. Die Projektplaner hoffen so zu erkennen, ob die Bewerber aufgrund ihrer bisherigen Arbeit in der Lage sind, die Wettbewerbsaufgabe in künstlerischer wie technischer Hinsicht zu erfüllen. Projektleiter ist der Kunsthistoriker Wilko Austermann. Die Bewerbung soll bis zum 16. Oktober an ihn geschickt werden (wilko.austermann@leader-leila.de). Eine Bewerbung kann für einen oder mehrere Standorte abgegeben werden.

Aus den Einsendungen wählt eine Vorjury bis zu drei Künstler je Standort aus und lädt diese ein, konkrete Entwürfe oder Skizzen auszuarbeiten und diese bis Mitte November einzureichen. Diese Entwürfe werden dann von einer Jury gesichtet, die   über den Zuschlag für jeden Standort entscheidet.

Die Gesamtkosten des Projektes betragen 160.000 Euro. 65 Prozent kommen über Leila (Leistende Landschaft) aus dem Haushalt der EU. 25 Prozent kommen vom Land, genau 104.000 Euro als Förderung Regionale Kulturpolitik NRW. Die restlichen zehn Prozent teilen sich die beteiligten Kommunen Kevelaer, Geldern, Straelen und Nettetal mit jeweils 4000 Euro.

Projektleiter und Kurator ist Wilko Austermann (30). Er hat Kunstgeschichte in Düsseldorf und Rom studiert. Seit 2014 kuratiert er Kunstprojekte, in denen er Künstler zu bestimmten Fragen zusammenbringt. Seit 2017 organisiert er Ausstellungen für die Kunstvereine in Mönchengladbach und Krefeld. 2018 kuratierte er die Schau „digital goods“ beim Festival „Die Digitale“ in Düsseldorf. Seitdem recherchiert er zum Einfluss des Digitalen auf die Kunstproduktion.

Kevelaer, Geldern, Straelen und Nettetal bilden die Region „Leistende Landschaft“ (Leila). Sie haben sich als Leader-Region für das NRW-Programm „Ländlicher Raum 2014 – 2020“ beworben. Unter „Leistender Landschaft“ verstehen die Projektplaner die lange Tradition und Kernkompetenz in der Region für die Bewirtschaftung des Bodens. Regionale Wirtschaftskreisläufe sollen gestärkt, Lösungen für die Energieversorgung entwickelt werden.

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