Preisverleihung in Nettetal Wenkbüll-Preis für Naturschutzhof – es begann in einem Schweinestall
Nettetal-Lobberich · Die Keimzelle dessen, was heute das Angebot des Naturschutzhofes ausmacht, war 1985 ein Schweinestall. Daran erinnerte Rolf Stobbe, Vorsitzender des VVV Lobberich, in seiner Laudatio.
Normalerweise steht der Wenkbüll als große Figur am Brunnen auf dem Alten Markt in Lobberich. Aber auch in einer kleineren Variante sorgt er mitunter für Freude – nämlich als Auszeichnung, die der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Lobberich verleiht. Die kleine Bronze-Variante des Wenkbülls hat jetzt zum fünften Mal den Besitzer gewechselt: Die Auszeichnung ging in diesem Jahr an den Nabu-Naturschutzhof.
„Was 1985 klein in einem alten Schweinestall begann, war die Geburtsstunde für Einfallsreichtum, Kreativität, unermüdlichen Einsatz, Sachverstand und handwerkliche Fähigkeiten“, sagte der VVV-Vorsitzende Rolf Stobbe in seiner Laudatio. Er stellte dabei zwei Personen besonders heraus, die er als wahre Pioniere ihrer Zeit beschrieb. Damit meinte er den verstorbenen Heinz Maibaum und Heinz Tüffers, die den Grundstein für den Naturschutzhof legten. „Sie haben aktiven Klima- und Naturschutz praktiziert, obwohl zu der Zeit die beiden Themen noch lange nicht so hoch auf der Agenda standen, wie es heutzutage der Fall ist“, sagte Stobbe.
Der Naturschutzhof habe eine regionale und überregionale Strahlkraft, die allen zu verdanken sei, die sich haupt- und vor allem ehrenamtlich dort und im Förderverein des Hofes einbrächten. Dem konnte sich VVV-Geschäftsführer Dietmar Sagel nur anschließen. Neben der Bronzefigur und der Ehrenurkunde hatte Stobbe gleich vier weitere Urkunden anfertigen lassen, die er an Tüffers und Helmi Maibaum, die Witwe des Mitgründers, sowie Heinz Schmitz als Vorsitzenden des Fördervereins und Wiebke Esmann in ihrer Funktion als hauptamtliche Leiterin des Naturschutzhofes überreichte.
„Ich bin überrascht über die Auszeichnung. Ich weiß nicht, ob sie verdient ist, aber ich glaube schon“, bemerkte Tüffers mit einem Augenzwinkern. Man könne den Dank nur an die Mitglieder weitergeben, die ständig zur Stelle seien, wenn sie gebraucht würden. Sie alle machten den Naturschutzhof zu dem, was er sei, betonte Schmitz. Bürgermeister Christian Küsters hob hervor, dass die Stadt stolz auf den Naturschutzhof und die Tatsache sei, dass Menschen eigens aufgrund des Naturschutzhofes nach Lobberich kommen. Er bezeichnete die Anlage als einen Lieblingsort, wo man Ruhe und eine besondere Atmosphäre finde.
„Auf dem Naturschutzhof wird den Menschen die Natur näher gebracht und ein jeder lernt, was er selber im eigenen Umfeld für die Natur tun kann“, sagte Ansgar Reichmann, Leiter der Biologischen Station Krickenbeck, der ebenfalls zu den Festrednern gehörte.