Wunsch von Grünen, SPD und FDP Jugendliche sollen in Nettetals Politik mitreden

Nettetal · Grüne, SPD und FDP wollen Beteiligungs-Möglichkeiten für junge Leute ausloten. Sie wollen ihnen kein fertiges Konzept überstülpen.

Im Rathaus sollen auch die Stimmen junger Leute gehört werden.

Im Rathaus sollen auch die Stimmen junger Leute gehört werden.

Foto: Holger Hintzen

Wenn es um Schule, Freizeitangebote oder auch um die langfristigen Folgen des Klimwandels geht, sind junge Nettetaler zwar betroffen. Doch die Entscheidungen im Stadtrat zu solchen Themen treffen andere – Ältere. Geht es nach dem Willen von Grünen, SPD und FDP werden Jugendliche in der Nettetaler Politik in Zukunft mehr Gehör finden und Gelegenheit haben, ihre Interessen einzubringen. Die in einer „Ampel“-Kooperation verbundenen Parteien haben dazu jetzt einen gemeinsamen Antrag eingebracht.

Ob es in Nettetal mal ein Jugendparlament geben soll, wie es schon in etlichen Städten Deutschlands existiert, oder ob es eher ein „Runder Tisch“ wird, an dem Jugendliche in einer etwas weniger institutionalisierteren und offeneren Form ihre Belange diskutieren und einbringen sollen, darauf legt sich das Ampel-Bündnis in dem Antrag nicht fest. „Wir wollen den Jugendlichen da kein Konzept überstülpen“, sagt Guido Gahlings, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Vielmehr soll der städtische Partizipationsmanager mit jungen Leuten reden und mit ihnen eine Vorstellung entwickeln, wie Jugendbeteiligung in Nettetal organisiert werden kann.

Den Anstoß zu dieser Initiative habe die Auswertung des „Kommunalpolitischen Praktikums“ gegeben, das Nettetaler Schüler absolviert haben, sagt Gahlings. Zu dem Praktikum gehörte zum Beispiel der Besuch einer Sitzung einer der Partei-Fraktionen im Stadrat und auch die Simulation einer Ratssitzung. „Am Ende haben die Jugendlichen gesagt: Das kann doch jetzt nicht alles gewesen sein“, sagt Gahlings. Interesse, weiter und tiefer einzusteigen, ist also vorhanden, schließen die Ampel-Kollaborateure.

Sinn habe eine intensivere Form von Jugendbeteiligung in der Politik auch mit Blick auf eine mögliche Absenkung des Wahlalters bei Bundestags- und Europawahlen. Das mache eine frühe Heranführung an die Politik umso wichtiger. Und auch umgekehrt versprechen sich die Älteren im Stadtrat von jungen Stimmen eine bewussteinserweiternde Wirkung: Jugendliche kontinuierlich in seine Meinungsbildung einzubinden, „erweitere den Blickwinkel“, heißt es in dem Antrag.

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