Projekt in Nettetal Kaldenkirchener Grundschule kooperiert mit Altenheim
Nettetal-Kaldenkirchen · Es ist ein nicht alltägliches Projekt, das sich aus einer Idee im Religionsunterrricht entwickelt hat. Kinder der katholischen Grundschule verbringen Zeit mit Senioren im Altenheim. So lief die erste Begegnung ab.
Zwischen Jette (10) und Christel Weyers (95) liegt ein großer Altersunterschied. Trotzdem arbeiten sie an diesem Morgen harmonisch zusammen. Die Grundschülerin der Katholischen Grundschule Kaldenkirchen und die Bewohnerin des Senioren-Hauses Kaldenkirchen am Grenzwald basteln gemeinsam Osterdekoration. „Mir gefällt es sehr gut mit älteren Leuten Zeit zu verbringen“, sagt die Zehnjährige. „Ich möchte bald wiederkommen.“ Auch die Seniorin freut sich über den Besuch der Grundschülerin – so sehr, dass ihr Freudentränen in die Augen schießen: „Die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt ist wunderschön“, sagt sie. Schnell greifen die beiden wieder zu Buntstift und Schere. Sie wollen schließlich pünktlich mit ihrem Kunstwerk fertig werden.
Wie ist es dazu gekommen, dass die Kaldenkirchener Grundschüler und Senioren an diesem Morgen gemeinsam basteln? Lehramtsanwärterin Lisa Fregien ist im Religionsunterricht die Idee gekommen, für die Senioren des Hauses am Grenzwald gemeinsam mit den Schülern kleine Lichter zu basteln. Diese Aktion kam so gut an, dass die Grundschule und das Seniorenheim eine Kooperation ins Leben gerufen haben. Nun fand das erste Treffen statt. „Es erfüllt mich total, dass die Kinder so harmonisch mit den Senioren zusammenarbeiten“, sagt Fregien.
Maxim (10) befestigt derweil an dem fertigen Osterkranz eine Schleife und präsentiert das Ergebnis stolz seiner Bastelpartnerin. „Für mich ist es ganz normal, mit älteren Menschen Zeit zu verbringen“, sagt er. „Die Bewohner sind normale Menschen und so sollten sie auch behandelt werden.“ Der Grundschüler findet es schön, den Senioren eine Freude zu machen.
Siegfried Schroers, Leiter des Sozialen Dienstes des Seniorenheims am Grenzwald, beobachtet unauffällig die erste Zusammenarbeit: „Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie sich die älteren Menschen in ihre Kindheit zurückversetzen und alte Erinnerungen hochkommen.“ Nach rund einer Stunde ist die Bastelaktion beendet: „Das war sehr schön“, lautet das Fazit aller.
Schulleiterin Eva Kaphengst berichtet, dass schon bald die nächste gemeinsame Aktion ansteht: „Wir möchten gerne im Sommer ein Outdoor-Treffen veranstalten.“ Auch sie ist begeistert: „Es ist schön zu sehen, wie respektvoll die Generationen miteinander umgehen. Die Kinder bringen Lebendigkeit mit, nehmen trotzdem Rücksicht und halten sich an Regeln.“
