Nettetal Grüne wollen barrierefreie Fahrt für Fahrradfahrer auf dem Bahnradweg

Nettetal · Auf der alten Bahntrasse in Nettetal sollen Radfahrer ungestört vom Autoverkehr fahren können. Dafür müssten an mehreren Stellen Vorfahrten geändert werden.

 Aktuell müssen Radler wie hier im Sassenfeld bremsen.

Aktuell müssen Radler wie hier im Sassenfeld bremsen.

Foto: Grüne Nettetal

Der Bahnradweg zwischen Kaldenkirchen und Kempen führt quer durch die Landschaft und ist sehr schön zu fahren, findet Christian Küsters. „Er wird gut angenommen, und an Wochenenden ist es dort brechend voll“, berichtet der Ortsverbandsprecher der Nettetaler Grünen. Zudem würden ihn viele Schüler für ihren Schulweg mit dem Rad nutzen. Küsters fragt: „Warum haben Radfahrer dort nicht überall Vorfahrt?“

Darum hat die Grünen-Fraktion einen Antrag formuliert, mit dem sie das Fahrradfahren attraktiver machen will, sagt Küsters. Darin wird die Verwaltung damit beauftragt, die Vorfahrtsregelung am Bahnradweg auf Nettetaler Gebiet so zu ändern, dass dieser Vorfahrt vor Wirtschaftswegen erhält. Dafür müssten versetzt angebrachte Schilder entfernt werden, die die Durchfahrt mit Fahrradanhängern oder Lastenrädern erschweren, heißt es im Antrag. Im Moment noch gibt es an einigen Stellen Schilder und Markierungen, die den Radverkehr ausbremsen, weil dort eine querende Straße Vorfahrt hat. Das sei auch deswegen ärgerlich, weil es sich manchmal um wenig genutzte Wirtschaftswege handelt, für den die Radfahrer sicherheitshalber bremsen müssten. In ihrem Antrag zählen die Grünen für die Strecke von Kaldenkirchen bis Lobberich acht Stellen auf.

Stattdessen soll der Radweg in diesen Bereichen über die querenden Straßen farblich markiert werden, für Autos sollen Stoppschilder angebracht und Haltelinien aufgemalt werden. Das sei sicherlich eine Situation, an die sich Autofahrer erst gewöhnen müssten, sagt Küsters. Doch er nennt als Beispiel die Niederlande, wo Autospuren zu Fahrradspuren umgeändert worden seien, „und das funktioniert“, sagt Küsters.

Für die Grünen geht es darum, eine Verkehrswende zu erreichen – gerade nach dem Stadtratsbeschluss, „den Weg der Stadt Nettetal zur klimafreundlichen Stadt konsequent weiterzuführen“. Während auf Kreisebene mit Krefeld und Venlo eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung eines Radschnellwegs diskutiert werde, wollten die Grünen Nettetal schon mal zeigen, wie mit einfachen Mitteln eine komfortablere Situation für Radfahrer geschaffen werden könne, sagt Küsters. Handlungsbedarf sehen die Grünen auch deswegen, weil ihr 2015 beantragtes Radverkehrskonzept noch nicht umgesetzt worden sei, sagt Küsters: „Wir warten darauf.“

Am Freitag, 30. August, wollen die Grünen zwischen 7 und 8 Uhr mit einer Aktion an Kreuzungen des Bahnradwegs mit Wirtschaftswegen in Kaldenkirchen, im Sassenfeld und im Oirlich auf die ihrer Meinung nach unbefriedigende Situation aufmerksam machen.

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