Nettetal Bessere Möglichkeiten für Radfahrer und Fußgänger

Nettetal · Der Bahnradweg von Venlo bis Krefeld verlängert werden. Außerdem soll ein Mobilitätskonzept in Auftrag gegeben werden. Darüber berät am Dienstag der zuständige Ausschuss.

 Im September fand ein Fahrradcorso statt.

Im September fand ein Fahrradcorso statt.

Foto: Christian Küsters

Christian Küsters, Ortsvorsitzender der Grünen in Nettetal, ist auch Mitinitiator der Aktion „Wir fahren Rad – Critical Mass Nettetal“. Nach der erfolgreichen Fahrrad-Demo am 20. September, als knapp hundert Frauen und Männer durch Lobberich und Breyell radelten, stehen auf der Tagesordnung des Ausschusses für Stadtplanung am Dienstagabend gleich zwei Themen für Radfahrer an: So soll der Bahnradweg von Venlo bis Krefeld verlängert werden. Außerdem soll ein Mobilitätskonzept in Auftrag gegeben werden.

Doch in diesem Punkt kritisieren die Grünen die Vorlage der Verwaltung. Bereits 2015 sei ein Antrag der Grünen-Fraktion für ein Radwege-Konzept beschlossen worden. Noch vor der Umsetzung wurde 2017 dann ein Mobilitätskonzept vorgeschlagen, in dem das Radwege-Konzept mit aufgehen sollte. Aber in der Vorlage zum Ausschuss für Stadtplanung sei das Radwege-Konzept gar kein Schwerpunkt mehr.

Das sieht Markus Grühn, bei der Stadt für Stadtentwicklung, Planung, Klimaschutz und Mobilität zuständig, überhaupt nicht so. Einer der Schwerpunkte eines integrierten Mobilitätskonzeptes sei auch die Nahmobilität. Und damit seien Radfahrer und Fußgänger gemeint. Bisher sei es immer noch so, dass viele kürzere Wege von anderthalb bis fünf Kilometern noch mit dem Auto zurückgelegt werden – die sprichwörtliche Fahrt zum Bäcker, um frische Brötchen zu holen. Die Verwaltung erwarte von dem Büro, das die Ausschreibung gewinne, schon Vorschläge, wie man in Nettetal den Radverkehr in und zwischen den Ortsteilen fördern könne. Und damit sei nicht die Radtouristik gemeint, sondern der mobile Alltag, etwa bei den Schülern, die mit dem Rad unterwegs sind.

Die Verkehrsuntersuchung aus dem Jahre 1995 sei noch sehr am Auto orientiert gewesen. Grühn weist aber auch darauf hin, dass der Autoverkehr nach wie vor einen hohen Stellenwert in der Stadt habe. Es sei nicht gelungen, alle Pendler nach Düsseldorf zu bewegen, auf die Bahn umzusteigen. Auch bei der Planung von Neubauten müsse dem ruhenden Verkehr Rechnung getragen werden. Heute kommen auf jede Familie 1,3 bis 1,4 Autos, Tendenz steigend. Was Lärm und Flächenverbrauch anbetrifft, erhoffe sich die Verwaltung neue Zahlen.

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