Plan in Nettetal 100.000 Euro für Kultur in neu eröffneter Werner-Jaeger-Halle

Nettetal · Es wird noch dauern, bis in der Halle wieder Veranstaltungen möglich sind. Für ein Programm nach der Wiedereröffnung 2025 darf die Stadt erst einmal 100.000 Euro locker machen – weniger als vorgeschlagen.

Die Werner-Jaeger-Halle soll nach Jahren der Sanierung 2025 wieder Spielstätte für Kulturveranstaltungen sein.

Foto: Stadt Nettetal

Ein Desaster bahnt sich an – so kündigt die Stadt die erste Aufführung der Theater-Spielzeit 2023/2024 an. Am Freitag, 22. September, wird in der Aula der Realschule Kaldenkirchen die Krimi-Komödie „Der Mönch mit der Klatsche“ frei nach Edgar Wallace aufgeführt. Mit dem Desaster ist gemeint, dass in dem Stück das gesamte Ensemble samt Bühnenbild im Stau steckt und die Regieassistentin und der Requisiteur, die vorausgefahren waren, in die Bresche und auf die Bühne springen müssen. Während so die neue Theatersaison von Nettekultur in den Ersatzspielstätten Seerosensaal und Kultur-Aula startet, sind die Planer schon viel weiter. Sie denken bereits die nächste Theatersaison 2024/25 und ein Programm für eine wieder eröffnete Werner-Jaeger-Halle nach.

Für die jetzt startende Saison stehen im Haushalt 200.000 Euro bereit. Die gleiche Summe wurde jetzt vom Kulturausschuss für 2024 beschlossen. Für 2025 sind dagegen vorsorglich nur 100.000 Euro angemeldet. Kein grünes Licht gab der Kulturausschuss für weitere 200.000 Euro, die für ein besonderes Programm zur Wiedereröffnung der Werner-Jaeger-Halle im Jahr 2025 bereitgestellt werden sollten. Kostenpflichtiger Inhalt Die Halle wird seit 2019 saniert und stand als Bühne für das Theater- und Kabarettprogramm nicht mehr zur Verfügung. Nach der Sanierung soll die Halle mit einem besonderen Programm die Gunst des Publikums wiedererlangen. In der Diskussion im Kulturausschuss verständigten sich die Politiker darauf, erst einmal nur die Hälfte, sprich 100.000 Euro, zur Verfügung zu stellen. Im November steht das Thema noch mal neu an.

Dass nicht alles im grünen Bereich läuft, zeigen die Tagesordnungspunkte in der nicht öffentlichen Sitzung. Dort sollte Roger Dick, Leiter der Nettekultur, die Einnahmen und Ausgaben der vergangenen Theatersaison 2022/23 und den Stand des Vorverkaufs für die kommende Saison 2023/24 erläutern. Dass diese Zahlen nur hinter verschlossenen Türen gehandelt werden, ist kein gutes Zeichen. Die Corona-Pandemie hat sowieso die Bilanz verhagelt. Viele langjährige Abonnenten taten sich schwer mit den Ersatzspielstätten, für die Stadt geht auch das Ausweichen auf den Seerosensaal ins Geld, weil dort Miete gezahlt werden muss. Die Aula der Realschule ist inzwischen erneuert worden und kann nicht mehr als Ersatzspielstätte klassifiziert werden. Sie ist eine gleichrangige Spielstätte für ein kleineres Publikum. Trotzdem hoffen viele auf eine zügige Wiedereröffnung der Werner-Jaeger-Halle.

Seit Beginn der Diskussion um die Sanierung der Werner-Jaeger-Halle hat die Win-Fraktion vehement den Abriss und Neubau der Halle als Multifunktionssaal gefordert. Nach der Grundsatzentscheidung des Rates mit den Stimmen der SPD- und der CDU-Fraktion für die Sanierung der Halle hat sich die Win-Fraktion aus der Gremienarbeit zur Sanierung ferngehalten. Im Gegenteil hat sie die Initiatoren eines Bürgerbegehrens, das nicht zum Zuge kam, unterstützt. Damals wurde beschlossen, eine Arbeitsgruppe zur Werner-Jaeger-Halle zu gründen. Die Win-Fraktion verzichtete darauf, einen Vertreter dorthin zu entsenden. Die Arbeitsgruppe sollte Gestaltungsdetails im kleineren Kreis diskutieren. Nach den Protokollen der AG wird ihr jetzt von Win vorgeworfen, sie habe auch Beschlüsse mit finanziellen Auswirkungen gefasst, was über ihre Kompetenz hinausgegangen sei.

Eine Win-Anfrage an den Rat wurde jetzt schriftlich beantwortet. Danach habe sich die politische Arbeitsgruppe in 2020 zweimal, in 2021 viermal und in 2022 dreimal getroffen. Die Arbeitsgruppe hat sich in Zusammenarbeit mit den Architekten und Planern mit der künftigen Außengestaltung der Fassade und der Innengestaltung befasst. Die Finanzierung wurde im Wirtschaftsplan vom Nettebetrieb dargestellt und im Betriebsausschuss diskutiert und beschlossen. In der Ratssitzung wurde jetzt mitgeteilt, die Arbeiten an der Halle gingen momentab im vollen Umfang voran.