Hilfe aus Nettetal für Afrika Gärtner aus Ghana startet Hilfsprojekt für seine Heimat

Nettetal · Einen Trinkwasserbrunnen bei Odumase hat Odumaseman Union NRW bereits finanziert. Jetzt sollen zwei weitere Projekte unterstützt werden.

 Alfred aus Ghana pflegt einen Garten in Kaldenkirchen.

Alfred aus Ghana pflegt einen Garten in Kaldenkirchen.

Foto: Heribert Brinkmann

„Dieses Wasserprojekt wurde finanziert von der Odumaseman Union NRW Mülheim Deutschland“ ist – auf Englisch –  auf dem Profilbild der facebook-Seite Odusameman Union NRW zu lesen. Auf dieses erste Projekt ist Alfred aus Ghana sehr stolz. Er nennt sich lieber schlicht Alfred aus Ghana, eigentlich heißt er Kofi Gyamfi. Mit anderen Mitstreitern aus Ghana und Westeuropa wurde dieser Hilfsverein in Mülheim gegründet.

Alfred aus Ghana ist heute 57 Jahre und seit 14 Jahren mit seiner deutschen Frau Monika verheiratet. 1990 beantragte er in Deutschland Asyl, heute ist er mit deutschem Pass längst eingebürgert. Er hat 17 Jahre lang in Breyell und Lobberich gelebt, jetzt wohnt er mit seiner Familie in Bracht. Er selber arbeitet als Gärtner in einem Gartenbau-Unternehmen, so pflegt er auch den Garten von Marlies Becker aus Kaldenkirchen – wo wir Alfred getroffen haben.

Gartenbau war schon in Afrika sein Ding. Sein Vater betrieb eine Plantage, auf der Kaffee, Kakao, Ananas und Bananen angebaut wurden. Der Vater hatte 18 Kinder von drei Frauen – Alfred also jede Menge Geschwister. „Wir haben auf der Plantage immer schon bio gemacht“, erzählt Alfred aus Ghana. Doch dann fing man an, nach dem Vorbild von Europa die Kulturen zu spritzen. Durch den Regen gelangten die Pflanzenschutzmittel in den Fluss. Weil viele Menschen ihr Trinkwasser aus dem Fluss beziehen, seien viele gestorben. Das war für Alfred der Impuls, in seiner alten Heimat Trinkwasserbrunnen bohren zu lassen.

Mit Spenden der 42 Mitglieder von Odumaseman wurde im November 2017 ein Brunnen bei Odumase im Sunyani West District finanziert. Das Bohren habe 2000 Euro gekostet. Jetzt sammelt Odumaseman für die Behandlung von 400 Kindern im Dorf Adee. Dort hat niemand eine Krankenkasse, bei medizinischen Behandlungen müsse man in Vorkasse gehen. Mit fünf Euro pro Kind und Jahr seien die Kosten gedeckt. Ein anderes Projekt ist die Hilfe für eine Grundschule in der Stadt Adatia, unterstützt wird er dabei von einer Kundin aus Niederkrüchten.

(hb)
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