Für Schüler in Nettetal im EinsatzSchulbus ist nur was für starke Nerven
Serie | Nettetal · Mit vier Dutzend Kindern im Auto unterwegs – motorisierte Eltern können ahnen, wie munter das hinter dem Fahrersitz werden kann. Für Harald Kühlinger ist das Alltag. Er ist Schulbusfahrer mit einem dicken Geduldsfaden.
Harald Kühlinger fährt seit Jahrzehnten Bus – mit Erwachsenen, aber auch mit Schülern. Der 67-Jährige tut es noch immer gerne.
Foto: Holger Hintzen
Die Uhr im Armaturenbrett zeigt 6.54, als Harald Kühlinger den Motor des großen weißen Busses anlässt. „Dann wollen wir mal“, sagt der 67-Jährige. Aus dem Radio tönt leise ein Oldie – „San Francisco“ von Scott McKenzie. Auch wenn der Himmel noch pechschwarz über dem Betriebshof des Busunternehmens Pelmter hängt – der Morgen könnte schlimmer beginnen. Eiskalt, verregnet, stürmisch beispielsweise. So wie so mancher Morgen, an dem wir als Kinder und Jugendliche in einem Dorf namens Jüchen an einer Haltestelle bibberten und auf den Bus warteten, der uns nach 20 Minuten Fahrt in die Stadt bringen sollte. Von der Endstation waren es dann nochmal 15 Minuten zu Fuß. In Herbst und Winter durch Nacht und Nebel. Prima Einstimmung auf den Tag.
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