50 Jahre Nettetal Krönender Abschluss des Jubiläumsjahres

Nettetal · Fast alle Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläumsjahres „50 Jahre Stadt Nettetal“ fielen Corona zum Opfer. Jetzt liegt endlich das Jubiläumsbuch 50 Jahre Nettetal vor.

 Das Jubiläumsbuch gestalteten Nettetaler für Nettetaler. 1000 Exemplare gibt es – im Lockdown kann es online bestellt werden.

Das Jubiläumsbuch gestalteten Nettetaler für Nettetaler. 1000 Exemplare gibt es – im Lockdown kann es online bestellt werden.

Foto: Stadt Nettetal

183 Seiten, Hunderte Fotos – das Buch „50 Jahre Nettetal. Wir feiern Jubiläum“ bietet jede Menge Stoff, und die Gefahr ist groß, dass man sich sofort „festliest“, egal, wo man das Buch aufschlägt. Am Montag wurde das Buch im Rathaus offiziell von Bürgermeister Christian Küsters (Grüne), Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens, seiner Marketingkollegin Ulrike Cronen und Stadtsprecher Jan van der Velden vorgestellt. Einer der 17 Autoren wurde für seinen Einsatz besonders geehrt: Manfred Meis.

Von allen sechs Ortsteilen gab es bereits geschichtliche oder touristische Darstellungen. Was fehlte, war ein Blick auf die 50 Jahre der neuen Stadt Nettetal. Leo Peters, der das Konzept für dieses Buch erstellte, erinnert in seinem Beitrag daran, wie umstritten die Pläne für die Bildung der neuen Stadt waren. Bracht, Kaldenkirchen und Leuth wollten freiwillig zusammen gehen, 1967 kam der Vorschlag auf, Hinsbeck, Lobberich, Breyell und Boisheim zusammenzuschließen. Es kam alles ganz anders.

Nachzulesen ist auch, warum die Zusammenlegung notwendig wurde. Das Stadt-Land-Gefälle war zu groß geworden. Die kreisfreien Städte hatten fließendes Wasser, eine Abwasserbeseitigung und weiterführende Schulen, was auf dem Lande vielfach fehlte.

 Nettetal hat sich verändert. Das ehemalige Niedieck-Verwaltungsgebäude in Lobberich ist längst abgerissen. Dort entstanden Wohnhäuser und ein Seniorenheim. Unser Archivfoto entstand im Jahr 2013.

Nettetal hat sich verändert. Das ehemalige Niedieck-Verwaltungsgebäude in Lobberich ist längst abgerissen. Dort entstanden Wohnhäuser und ein Seniorenheim. Unser Archivfoto entstand im Jahr 2013.

Foto: busch/Busch

Das Buch zeigt auch sehr deutlich, wie stark sich die Stadt entwickelt und verändert hat. Das erste Treffen der Buchredaktion war am 18. Dezember 2018, erinnert sich Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens noch genau. Das Buch wäre nicht ohne Manfred Meis entstanden, der sich mit vielen Recherchen und „unfassbar fleißig“ um das Entstehen des Buches gekümmert habe. Dafür gab es im Rathaus ein dickes Dankeschön in Form eines Präsentkorbes. Ulrike Cronen hat das Buch organisatorisch begleitet, Helena Josten hat es gestaltet. Gedruckt wurde es in der Druckerei Peters in Kaldenkirchen. Den Organisatoren war es wichtig, dass das Buch Nettetaler für Nettetaler machen.

Eigentlich sollte das Buch im August fertig sein. Der Tod eines der Autoren, Reinhard Rankers aus Breyell, zwang zum Umplanen. Dann stand die Kommunalwahl vor der Tür. So gesehen gibt es jetzt Beiträge von zwei Bürgermeistern im Buch, von Christian Wagner (CDU) und Christian Küsters (Grüne). Damit ist die kleine Stadtgeschichte auf dem aktuellen Stand.

Der Journalist Manfred Meis hat dafür Sorge getragen, das Buch journalistisch aufzuziehen, leicht lesbar und ohne Fußnoten. Der gebürtige Lobbericher Manfred Meis hat die 50 Jahre Nettetaler Stadtgeschichte hautnah erlebt und als Journalist viele Jahre begleitet. In der Arbeit am Buch war er immer wieder verblüfft, wie vieles neu in die Erinnerung kam, aber auch, wie sich Zeitzusammenhänge neu ergaben. So bildete sich bereits 1973 ein Umweltausschuss, nicht erst in den 80er Jahren.

Das erste große gemeinsame Projekt war der Bau der Werner-Jaeger-Halle 1974. Dagegen wurde auf ein neues zentrales Rathaus 30 Jahre gewartet. 1999 wurde das heutige Rathaus am Doerkesplatz gebaut. Damit bekam der Stadtrat auch einen eigenen Sitzungssaal. Vorher tagte er in der Aula der Hauptschule an der Süchtelner Straße.

Bürgermeister Christian Küsters ist voll des Lobes, auch wenn er noch nicht alles gelesen hat: „Hut ab, das ist sehr gut geworden.“ Jetzt hofft er, dass die Auflage von 1000 Stück schnell unter die Leute kommt: „Das Buch darf in keinem Haushalt fehlen.“ Während des Lockdowns ist es online bestellbar.

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