Kommunalpolitik in Nettetal Neuer Bürgermeister ist vereidigt

Nettetal · In seiner ersten Sitzung hat der neugewählte Stadtrat den Bürgermeisterwechsel vollzogen und die Arbeit in den Ausschüssen geordnet. Auch die Bürgermeisterstellvertreter und Ortsvorsteher mussten neu gewählt werden.

 Nach der Vereidigung mit Amtskette und Blumenstrauß: Der neue Bürgermeister Christian Küsters wurde bei der ersten Sitzung des Stadtrates in sein Amt eingeführt. Rechts Harald Post, Altersvorsitzender des Stadtrates.

Nach der Vereidigung mit Amtskette und Blumenstrauß: Der neue Bürgermeister Christian Küsters wurde bei der ersten Sitzung des Stadtrates in sein Amt eingeführt. Rechts Harald Post, Altersvorsitzender des Stadtrates.

Foto: Heribert Brinkmann

Richtig los geht es in der nächsten Ratssitzung am 17. November, schon in zwei Wochen. Am Dienstag standen bei der konstituierenden Sitzung des neuen Stadtrates viele Formalien an, die natürlich wichtig sind, weil sie die Arbeit des Rates bestimmen.

Bei der Stichwahl am 27. September wurde Christian Küsters (Grüne) als neuer Bürgermeister gewählt. Am 1. November begann seine Amtszeit, in der Ratssitzung am 3. November wurde er vereidigt. Als Zeichen seines Amtes erhielt er die Bürgermeisterkette. Als Altersvorsitzender hatte der 82-jährige Harald Post (CDU) die Vereidigung vorgenommen.

CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Boyxen bot Küsters eine konstruktive, vertrauensvolle Zusammenarbeit an. Ein Amtsantritt im Lockdown sei eine Herausforderung, aber ein Bürgermeister sei nie allein. Verwaltung und Rat stünden an seiner Seite. Guido Gahlings, Fraktionsvorsitzender der Grünen – jetzt zweitstärkste Fraktion, freute sich, dass der neue Bürgermeister aus den Reihen der Grünen komme. Begonnen hätte alles mit einer Email, die Küsters 2014 an die Grünen schickte, weil ihm die Verkehrsanbindung problematisch erschien. Gahlings hatte ihn eingeladen, Küsters sei gekommen und geblieben.

Küsters ist der Bürgermeisterkandidat des Ampel-Bündnisses. SPD-Fraktionsvorsitzende Renate Dyck stellte es deswegen als historisch hin, dass nach 50 Jahren Stadt Nettetal nun erstmals ein Bürgermeister nicht aus der CDU im Amt sei. Dyck schaut optimistisch in die Zukunft und unterstrich, auch der neue Stadtrat sei nicht auf Konflikt aus, sondern auf Konsens angelegt. Hajo Siemes von der WIN-Fraktion wünschte dem neuen Bürgermeister ein „Glückauf“ und bot ihm eine enge, verlässliche Zusammenarbeit an. Und auch die FDP in Person des neuen Fraktionsvorsitzenden Johannes Peters setzt auf fünf Jahre Erfolg. Lediglich Lothar Kronauer von der AfD erklärte, er tue sich schwer mit einem grünen Bürgermeister.

Christian Küsters selber kündigte in seiner Dankesrede regelmäßige Stadtteilgespräche und einen neuen Stellenwert für Bürgerbeteiligung an. Vorrangig wolle er neue Flächen für Wohnbebauung suchen, die Wirtschaft unterstützen und begleiten, das Brauchtum aktiv fördern, Kunst und Kultur im Leben der Stadt verankern und mehr für die Artenvielfalt tun.

Zuvor war sein Vorgänger Christian Wagner vom Rat verabschiedet worden. Für die CDU-Fraktion dankte ihm Johannes Boyxen für 16 Jahre als Bürgermeister von Nettetal. Guido Gahlings (Grüne) bezeichnete den HSV-Anhänger Wagner als Trainer von Nettetal 1970. Es habe erfolgreiche Spielzeiten gegeben, doch jetzt sei ein Trainerwechsel an der Zeit gewesen. Renate Dyck (SPD) sagte „Danke für 16 Jahre nimmermüden Einsatzes für unsere Stadt“. Auch WIN- und FDP-Fraktion würdigten Wagner.

Zu ehrenamtlichen Bürgermeistervertretern wurden Harald Post (CDU) und Claudia Jacobi (FDP) gewählt. Ortsvorsteher wurden Vera Gäbler (Breyell), Heinrich Ophoves (Hinsbeck), Claudia Willers (Kaldenkirchen), Willi Ridder (Lobberich), Harald Post (Lobberich) und Ralf Lehnen (Schaag), alle CDU. Für Irritation bei Verwaltung und Rat sorgte Lothar Kronauer: Die neue AfD-Fraktion möchte ein eigenes Büro im Rathaus haben.

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