Corona-Krise in Nettetal CDU fordert Raumluftfilter für Schulen

Nettetal · Die CDU Nettetal will ein Pilotprojekt an Schulen starten, damit im Herbst und Winter in Klassenräumen auch bei geschlossenen Fenstern unterrichtet werden kann. Der Nettebetrieb wird mit Herstellern Kontakt aufnehmen.

 Dieses Symbolbild aus einer bayrischen Schule zeigt Schüler mit Maske im Unterricht. Noch ist nicht klar, wie man im Winter den Unterricht fortführt.

Dieses Symbolbild aus einer bayrischen Schule zeigt Schüler mit Maske im Unterricht. Noch ist nicht klar, wie man im Winter den Unterricht fortführt.

Foto: dpa/Sven Hoppe

An den Schulen wird wieder normal unterrichtet. Im Unterricht herrscht, zumindest an den weiterführenden Schulen, Maskenpflicht. Darüber hinaus wird viel gelüftet. Was im Sommer praktisch ist, wird im Herbst und Winter etwas problematischer. Da kommt die Nettetaler CDU mit einer interessanten Idee an. Sie plädiert für ein Pilotprojekt „Mobile Raumluftfilter in Klassenzimmern“ an Nettetaler Schulen. Als Schulträger versucht jetzt die Stadt in Person von Bürgermeister Christian Wagner (CDU), mit den Herstellern ins Gespräch zu kommen. Noch ist weder klar, um wie viel Geräte es sich beim Pilotprojekt dreht, noch welche Schulen damit bedacht werden sollen. In einer Pilotphase würden einige wenige Geräte getestet. Dabei geht es nicht allein um die Wirksamkeit, sondern auch um Lautstärke, Wärmeentwicklung und Stromverbrauch. Bürgermeister Wagner will das Thema am 1. September in der Schulleiterbesprechung anschneiden und die Meinung und das Interesse der Schulen erfragen.

„Ein Ende der Corona-Pandemie ist leider nicht in Sicht. Wann ein wirksamer Impfstoff entwickelt und für alle Menschen zur Verfügung stehen wird, kann gegenwärtig von niemandem zuverlässig vorhergesagt werden“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion Holger Michels in einer Mitteilung seiner Partei. Nach Ansicht der Nettetaler Christdemokraten müsse „alles getan werden, um die Ansteckungsgefahr insbesondere in den Schulen deutlich zu reduzieren“, betont der  Fraktionsvorsitzende Jürgen Boyxen. Es werde empfohlen, die Aerosolpartikel in der Raumluft durch öfteres Lüften zu verringern.  „Spätestens in der kühleren Jahreszeit wird ein permanentes Lüften nicht möglich sein und so den Aufenthalt in geschlossenen Räumen unmöglich machen.  Es wird zu kalt und damit für die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler und der Lehrerschaft  unzumutbar“, erklärt Michels.

Deshalb sollen mobile Raumlüfter  Abhilfe schaffen. Michels hatte sich berufsbedingt mit dem Thema intensiver beschäftigt  Es gebe anerkannte Studien und Gutachten, die darin eine realistische Alternative sehen.  „Wenn es eine solche Möglichkeit gibt, muss sie ergriffen werden“, meint auch der Nettetaler Bürgermeister Christian Wagner.

 Die CDU und Christian Wagner setzen sich  für das Pilotprojekt   „Mobile Raumluftreiniger in Klassenzimmern“ ein.  Der Nettebetrieb wird mit den Herstellern Kontakt aufnehmen. In der Testphase würden die Geräte leihweise zur Verfügung gestellt, die Gebühren dafür wären höchstens vierstellig. Das wäre laufendes Geschäft der Verwaltung. Sollten alle 130 Klassenräume, die es in Netteal gibt, ausgestattet werden, würde die Stadt die Summe als außerplanmäßige Ausgabe beantragen und dem Stadtrat vorlegen.

 Eine Ausweitung auf andere Bereiche, wie Kindergärten, Krankenhäuser, Seniorenheime und andere Gebäude, in denen sich viele Menschen aufhalten, wäre dann ebenfalls möglich. Die Stadt Nettetal solle dann das erworbene Know-how weitergeben, so dass alle potenziell gefährdeten Personengruppen schnell davon profitieren.

Leo Gielkens, Leiter der Gesamtschule, findet die Idee grundsätzlich gut, wenn es finanzierbar bleibe und nicht auf Kosten der Digitalisierung gehe. Wenn solche Geräte angeschafft werden, müssten alle Klassen gleich behandelt werden. Schon heute werde an der Gesamtschule überlegt, wie man – ohne solche Technik – im Herbst vorgeht. Die massive Durchlüftung solle weiterhin fortgeführt werden, auch bei schlechtem Wetter sollen die Schüler raus auf den Hof gehen. Also gehe es darum, kleidungsmäßig wärmer gekleidet und mit Schirm ausgerüstet zu sein. Auch das Maskentragen werde wohl weiter gelten, da laufe aber alles sehr diszipliniert.

Auch am Werner-Jaeger-Gymnasium läuft das Tragen von Masken problemlos und sei kein Streitpunkt. Schüler, Eltern und Lehrer wollen alle, so der stellvertretende Schulleiter Johannes Leenen, die Schule gesund halten.

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