Sportszene in Nettetal Alte Kampfkunst für die moderne Gesellschaft
Nettetal · Alfonso Izquierdo von Paller, Lehrer am Werner-Jaeger-Gymnasium, hat ein Buch über Taekwondo geschrieben. Wie sich der Sport nutzen lässt.
Alfonso Izquierdo von Paller hat ein 124 Seiten starkes Buch über „Taekwondo – traditionelle Kampfkunst als Chance für die moderne Gesellschaft“ gechrieben. Der Lobbericher versteht diesen Ansatz auch als ein Plädoyer für das traditionelle Taekwondo im Vergleich zum olympischen Wettkampfsport. Er zieht als Fazit: „Taekwondo - viel mehr als nur Sport, sondern traditionelle Kampfkunst mit zahlreichen Chancen und Potenzialen für die moderne Gesellschaft.“
Der 45-Jährige, verheiratet und Vater zweier Töchter, ist Lehrer am Lobbericher Werner-Jaeger-Gymnasium für Geschichte, Erdkunde und Philosophie, er leitet dort auch eine Taekwondo-AG. Der Geschäftsführer des Stadtsportverbandes Nettetal sowie Trainer bei der Taekwondo-Gemeinschaft Jeong Eui Nettetal für Jugendliche und Erwachsene im Breitensport fand im angeführten Verein seine sportliche Heimat.
„Die Idee zum Buch kam mir bei der Vorbereitung zu meinem Dan vor drei Jahren“, sagt der Schwarzgurtträger von Paller. Er setzte sich mit der Literatur über Taekwondo auseinander, „nachdem es zuvor in erster Linie in langen Gesprächen mit meinen Trainern der Fall war. Insbesondere unser langjähriger Vereinsvorsitzender Panagiotis Dimitriadis ermutigte mich zu diesem Buch.“ Eine intensivere Arbeit an seinem Text begann er dann mit dem ersten Corona-Lockdown im vergangenen Jahr. In seinem Buch beschreibt Alfonso Izquierdo von Paller einen konkreten Nutzen der traditionellen Kampfkunst für die moderne Gesellschaft.
Das Taekwondo blickt auf eine annähernd 2000 Jahre alte Geschichte zurück mit dem Anspruch auf Persönlichkeitsentwicklung und Charakterschulung. Taekwondo verfügt über vielfältige soziale Funktionen sowie erzieherische und auch Gewaltpräventive Potenziale. „Ein Wertsystem, das für unsere moderne demokratische Gesellschaft unverzichtbar ist, wird hier transportiert, erfahrbar und erlernbar“, meint von Paller. Bei seinen Recherchen stellt er fest, dass Taekwondo unterschiedlichste gesundheitliche Vorzüge bietet. „Interessanterweise ist Taekwondo hierbei mitnichten nicht nur für junge Sportler gesund und geeignet, sondern erfüllt bis ins hohe Alter einen wesentlichen Beitrag zur Gesunderhaltung bis hin zu Möglichkeiten für gezielte Rehabilitation oder als Therapiefaktor bei oder nach schweren Erkrankungen“, meint der Lobbericher.
Der Pädagoge findet bei den fünf Grundprinzipien: Höflichkeit, Unbezwingbarkeit, Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen und Integrität, dass junge Menschen damit ein ganz wesentliches Instrumentarium an die Hand gegeben bekommen: „Sie meistern ihren schulischen Alltag besser.“ Dabei zählt er wichtige Aspekte auf wie Leistungsbereitschaft, Respekt, Sozialverhalten und Demut auf. „Sie sind hier immanent und persönlichkeitsbildend.“ Ein adäquates Training fördere und stärke das Selbstbewusstsein, das Selbstkonzept, das Selbstwertgefühl oder die Achtsamkeit, meint der 45-Jährige.