Kaldenkirchen Ärger mit Obdachlosen an Kehrstraße

Kaldenkirchen · Die untere Kehrstraße zwischen Commerzbank und Kultkneipe „Tach“ ist eher der ruhige Teil der Straße. Jetzt gibt es dort Probleme mit wildem Müll und einem oder mehreren Obdachlosen. Das Ordnungsamt wurde bereits aktiv.

 Anwohner an der unteren Kehrstraße klagen über einen Obdachlosen und über nächtlichen Müll, vor allem Tüten und Becher von Schnellrestaurants. Dieses befahrbare Stück reicht von der Friedrichstraße bis zur Fußgängerzone.

Anwohner an der unteren Kehrstraße klagen über einen Obdachlosen und über nächtlichen Müll, vor allem Tüten und Becher von Schnellrestaurants. Dieses befahrbare Stück reicht von der Friedrichstraße bis zur Fußgängerzone.

Foto: Heribert Brinkmann

Anwohner der Kehrstraße und Zur Lärche haben aktuell Probleme mit Obdachlosen und Abfällen, die anscheinend aus Autos achtlos auf die Straße geworfen werden. Eigentlich ist immer die Kehrstraße als Bestandteil der attraktiven Fußgängerzone im Blick der Öffentlichkeit. Das Teilstück der Kehrstraße, das noch befahren werden kann und dann abknickend in die Grenzwaldstraße mündet, ist quasi das Entree in den Ortskern. Wer mit dem Auto von Kölner Straße und Friedrichstraße kommt und Richtung Kirche abbiegt, sieht das gelbe Haus der Kultkneipe „Tach!“, die seit Anfang Juni donnerstags und freitags wieder geöffnet hat. Auf der anderen Straßenseite hat eine Shisha-Lounge von 15 bis 2 Uhr geöffnet. Wer stadtauswärts fährt, sieht im Dreieck zwischen Kehrstraße und Zur Lärche das Kriegerdenkmal oder vielmehr die Reste, die übrig geblieben und in die Wand eingefügt worden sind. Es wurde 1913 errichtet und sollte an den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erinnern.

Doch seit einiger Zeit gibt es in dieser eher ruhigen Ecke Ärger. In der Eingangspassage eines leerstehenden Ladenlokals – die Schaufenster sind mit Papier verklebt – hat sich ein Obdachloser breitgemacht. Ob es sich um eine oder mehrere unterschiedliche Personen handelt, ist im Moment nicht klar. Auf jeden Fall hat die Stadt, so eine Sprecherin im Rathaus, bereits reagiert. Das Ordnungsamt sei vor Ort gewesen. Man habe der angetroffenen Person einen Schlafplatz an der Steyler Straße angeboten. Das Angebot wurde abgelehnt. Das eingeschaltete Sozialamt habe Beratungsangebote aufgezeigt. Auch diese seien abgelehnt worden. Der Obdachlose soll erwidert haben, nur auf der Durchreise zu sein und eh weiter zu wollen.

Geändert hat sich (Stand Freitag) nichts. Anwohner berichteten, dass bei ihnen auch schon mal nachts um 3 Uhr geklingelt werde. Ein weiteres Problem betrifft Abfall, der anscheinend nachts aus Autofenstern geschmissen werde. In erster Linie handele es sich dabei um Tüten und Becher von Schnellrestaurants. Diese Problematik scheint neu zu sein, denn sie ist im Rathaus, aber auch bei Ortsvorsteherin Claudia Willers nicht bekannt. Claudia Willers, die auch Vorsitzende von „Kaldenkirchen aktiv“ ist, appelliert an Betroffene, sich auch bei ihr zu melden. Nur wenn man von etwas wisse, könne man etwas dagegen unternehmen. Die Stadt will am Montag Mitarbeiter des Ordnungsamtes noch mal zur Kehrstraße schicken. Der Dachstuhlbrand in den alten Bahnhofsgebäuden hat deutlich gezeigt, dass es an mehreren Stellen in Kaldenkirchen ein Obdachlosenproblem gibt. Die Situation am Bahnhof ist lange bekannt, bei den Liegenschaften handelt es sich allerdings um Privateigentum.

Der Werbering „Kaldenkirchen aktiv“ geht aktuell ein ganz anderes Problem an: Wie kann man die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt finanzieren, wenn die Einnahmen aus den Stadtfesten fehlen? Man versuche, jetzt an Mittel aus Förderprogrammen zu kommen.

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