Kultur in Nettetal Ein Faible für Künstler der jungen Avantgarde

Nettetal-Kaldenkirchen · Die gelernte Goldschmiedin Petra Nostheide-Eycke stammt aus Essen, lebt aber seit knapp 50 Jahren in Kaldenkirchen – und betreibt eine Galerie an der Kö.

Die Nettetalerin Galeristin Petra Nostheide-Eycke führt an der Düsseldorfer Kö eine Kunstgalerie.

Die Nettetalerin Galeristin Petra Nostheide-Eycke führt an der Düsseldorfer Kö eine Kunstgalerie.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Kunst ist ihr Leben, Kunst ist ihr Geschäft: „Ich verkaufe Kunst“, fasst Petra Nostheide-Eycke ihre berufliche Tätigkeit zusammen. Und untertreibt dabei maßlos: Sie fördert junge Künstler, bringt Menschen durch Ausstellungen Kunst nahe, betreibt erfolgreich ihre Galerie Petra Nostheide-Eycke an der Königsallee in Düsseldorf.

„Ich komme gerade aus München zurück“, erzählt Nostheide-Eycke. Selbst in Corona-Zeiten ist sie viel unterwegs, in Deutschland und Italien, Rumänien und den Niederlanden. Trifft Künstler, Kuratoren, Kunden, plant Ausstellungen und Kunstmesse-Auftritte. „Ich muss meine Kontakte und Netzwerke pflegen und ausbauen, das ist enorm wichtig“, sagt die 65-Jährige, der man ihr Alter nicht ansieht.

Die gelernte Goldschmiedin stammt aus Essen, lebt seit knapp 50 Jahren in Kaldenkirchen, setzte ihr Faible für Kreatives und Kunst Mitte der 1990-er Jahre um, indem sie an der Bahnhofstraße ihre erste Galerie eröffnete: „Das waren aufregende Jahre“, erinnert sie sich. Ausstellungen mit Künstlern der jungen Avantgarde, ihre Veranstaltungen lockten viele Besucher nach Nettetal: „Das Publikum kam mehrheitlich aus den Metropolen, auch aus dem Ausland, weniger aus der Nähe“, blickt die Galeristin zurück.

Neben dem Verkauf ihrer Werke initiierte Nostheide-Eycke für ihre Künstler Ausstellungen auch im Ausland – und zog 2001 mit ihrer Galerie „vor allem der besseren Kontaktmöglichkeiten wegen“ nach Düsseldorf. Sie vertritt rund zehn Künstler, unter ihnen bekannte Namen wie Svenja Ritter, Maurice van Tellingen oder Nicolae Comanescu. Außer dem Umzug ihrer Galerie, im Nettetaler Rathaus als „großer Verlust“ beklagt, stand eine weitere wichtige Entscheidung an: „Trotz der Pendelei bin ich dann doch bewusst in Kaldenkirchen wohnen geblieben“, erklärt sie. Der ständige Wechsel zwischen den Welten – da große Kulturstadt, hier beschauliche Kleinstadt – war für sie „anfangs irritierend“. Doch hier, so Nostheide-Eycke, könne sie abschalten, werde kaum als Düsseldorfer Galeristin wahrgenommen: „Mit meinem Mann, mit Freunden Zeit verbringen, wandern, gern im Grenzwald, das tut mir gut“, lächelt sie. So ganz abschalten freilich kann und mag die Galeristin auch hier nicht: „Ich hab natürlich auch Kunstwerke zu Hause“, verrät sie. Kunst ist eben nicht nur ihr Geschäft, sondern auch ihr Leben.

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