Nettetal Naturschützer fordern Auflagen für Seefest

Nettetal · Der Landschaftsbeirat des Kreises Viersen hat sich in seiner ersten Sitzung der neuen Wahlperiode unter anderem mit dem geplanten "Seefest" zum Jubiläum der Stadt Nettetal im nächsten Sommer beschäftigt. Dabei erhoben Mitglieder des Gremiums, das eng mit der unteren Landschaftsbehörde des Kreises zusammenarbeitet, Bedenken gegen den Veranstaltungsort am Wittsee. Man wolle der Stadt, die so viel für den Landschafts- und Naturschutz tue, die Feststimmung nicht vermiesen, aber die untere Landschaftsbehörde solle die Befreiung von den Verboten des Landschaftsschutzgesetzes nur mit Auflagen erteilen, beschloss das Gremium am Dienstagabend im Viersener Kreishaus-Forum.

Zur Erinnerung: Zum 40-jährigen Bestehen plant die Stadt Nettetal im kommenden Jahr eine Reihe von Festveranstaltungen. Höhepunkt soll das "Seefest" am Wittsee mit Sport, Kultur, Ausstellungen und Live-Musik vom 2. bis 4. Juli sein. Ein Fest an einem der vielen Seen im Stadtgebiet würde dem Charakter Nettetals als "Seenstadt" am besten entsprechen, so die Verantwortlichen bei Politik und Verwaltung. Der Wittsee wurde schließlich ausgewählt, weil er im Mittelpunkt des Stadtgebietes liegt und dort eine entsprechende Infrastruktur (Restaurant, Campingplatz, Parkplätze) vorhanden ist. Geplant ist, im Bereich des Strandrestaurants und des Campingplatzes ein Festareal mit drei Bühnen einzurichten. Auf dem See soll es Lampionfahrt, Bootsregatta und Kanupolo geben. Auch ein Feuerwerk ist vorgesehen. Da das Gelände im Landschaftsschutzgebiet liegt und auch ein Europäisches Vogelschutzgebiet berührt, braucht die Stadt Nettetal für die Veranstaltung eine Sondergenehmigung von der unteren Landschaftsbehörde.

Wie Amtsleiterin Christa Eicher von der Kreisverwaltung im Landschaftsbeirat berichtete, stehe der Kreis seit längerem in engem Kontakt mit der Nettetaler Stadtverwaltung. Beiratsvorsitzender Georg Sennert lobte ausdrücklich die positive Haltung der Stadt Nettetal zum Naturschutz. Dennoch wiesen Mitglieder des Gremiums auf die Gefahr hin, dass die Besucher das Gelände am See in eine Müllhalde verwandeln und dass "die Kirmes" (Hans-Josef Kampe) zu viel Lärm verursache. Gerade der Lärm bedrohe die Tierwelt. Bernd Rosenkranz wies auf das sensible Rohrdommel-Projekt im nördlichen Bereich des Sees hin. Das dürfe nicht gefährdet werden, meinte er.

Wie Christa Eicher weiter erläuterte, setzt die Stadt Nettetal darauf, dass die meisten Festbesucher mit dem Fahrrad zum Wittsee kommen. Eine Zufahrt mit dem Pkw soll weiträumig verhindert werden. Geplant sei, im Bereich der Bruchstraße auf angrenzenden Wiesen einen provisorischen Parkplatz für rund 1300 Autos einzurichten.

(RP)
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