Nettetal Nachwuchsmusiker spielen erstmals vor

Nettetal · Das Pfarrorchester St. Lambertus Leuth bildet in mehreren Stufen Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus.

 Groß und Klein im Lampenfieber: Zum ersten Mal dürfen die Nachwuchsmusiker des Pfarrorchesters St. Lambertus Leuth vor einem großen Publikum spielen.

Groß und Klein im Lampenfieber: Zum ersten Mal dürfen die Nachwuchsmusiker des Pfarrorchesters St. Lambertus Leuth vor einem großen Publikum spielen.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Für sieben "Auszubildende" der Jugend im Pfarrorchester St. Lambertus Leuth waren es aufregende Stunden: Zum ersten Mal durften sie vor einem großen Publikum auf ihrem Instrument vorspielen. Leonie Thelen hat im Januar erst mit dem Trompete-Spielen angefangen und große Fortschritte gemacht. Sie wagt sich beim Vorspiel in der Grundschule Leuth bereits an eine dreistimmige Herausforderung. Dafür gibt es großen Applaus.

Nicht nur Kinder nehmen an dem dreijährigen Ausbildungsprogramm unter dem Titel "Die drei Meilensteine" des Jugendorchesters in Leuth teil. Auch Erwachsene lernen als "Spätberufene" Instrumente. "Jede Meilenstein-Phase ist auf ein Jahr ausgelegt", erklärt der Vorsitzende des Orchesters, Jens Strommenger-Reich. Groß und Klein proben dann regelmäßig für Auftritte zusammen.

Unter dem Motto "Zurück in die Zukunft" präsentieren insgesamt 24 Auszubildende in einem musikalischen Vorspiel, welche Fortschritte sie gemacht haben. "Die Stücke, die gespielt werden, sind ganz unterschiedlich", erzählt Claudia Bones, die Jugend- und Ausbildungskoordinatorin des Orchesters. Während die Meilenstein-Gruppe Eins Stücke wie "Summ, summ, summ" oder "Kleine Nachtigall" spielen, ist der Schwierigkeitsgrad in Gruppe Drei mit "Triumphmarsch" oder "El condor pasa" bereits deutlich höher. Besonders aufregend für die Musiker: Sie dürfen auch in einem Solo zeigen, wie sich ihr Instrument anhört, und holen sich dafür ihren persönlichen Applaus ab.

Auf das gemeinschaftliche Vorspielen an diesem Nachmittag haben sich die Gruppen mit einem langen Probenwochenende in der Grundschule vorbereitet. "Die Teilnehmer mussten sich in Gesamt-, Register-, Einzel- und Rhythmus-Übungen unter Beweis stellen", erklärt Bones. Auf dem Programm standen Theorieunterricht und eine Noten-Rallye quer durch den Ort.

Im Januar starten die Programmteilnehmer immer ins neue Ausbildungsjahr. Dann treffen sich die angehenden Musiker, die Instrumente wie Posaune, Klarinette, Querflöte oder Schlagzeug spielen, einmal wöchentlich zum Proben. "Es gibt Gruppen-, aber auch Einzelunterricht", erklärt Strommenger-Reich.

Was die Ausbilder von den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bei ihrer musikalischen Arbeit einfordern, ist Ernsthaftigkeit. "Wenn wir sehen, dass es keinen Sinn hat, brechen wir das mit dem Teilnehmer ab", sagt der erste Vorsitzende. Ein Drittel der Ausbildung zahlen die Mitglieder selbst, zwei Drittel übernimmt der Verein des Pfarrorchesters St. Lambertus Leuth.

Einer, der bereits seit acht Jahren Posaune im Orchester spielt, ist Chris Paland. Auch er kennt die Nervosität: "Ich glaube, man ist vor solchen Auftritten immer aufgeregt", so der 18-Jährige.

Im November fährt die Orchesterjugend zusammen mit dem Hauptorchester nach Xanten und bereitet sich dort intensiv auf das traditionelle Weihnachtskonzert am vierten Advent in St. Lambertus vor.

(janj)
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