WJG in Nettetal Nach Corona-Schuljahr gibt es Extralernzeit am Gymnasium

Nettetal · Ein besonderes Schuljahr geht zu Ende: Wenig Präsenzunterricht, viel Wechselunterricht und Homescooling waren während der Corona-Pandemie bestimmend. Am Ende werden stoffliche Lücken und das Fehlen des sozialen Miteinanders beklagt. Hier setzt am WJG die Extralernzeit an.

 Das ist ein Teil der 26 Lehrkräfte und Studenten, die sich bereit erklärt haben, die Extralernzeit am Werner-Jaeger-Gymnasium zu betreuen.

Das ist ein Teil der 26 Lehrkräfte und Studenten, die sich bereit erklärt haben, die Extralernzeit am Werner-Jaeger-Gymnasium zu betreuen.

Foto: WJG

(hb) Wenn am Montag die Sommerferien beginnen, wird das Werner-Jaeger-Gymnasium trotzdem nicht verwaisen. In den ersten beiden Ferienwochen gibt es eine Extralernzeit. 84 Schüler von der 5 bis zur EF haben sich angemeldet, sie erwarten von 9 bis 15 Uhr kostenlose Förder- und Forderangebote inklusive Mittagessen. 26 Lehrkräfte und Studenten, die früher Schüler am WJG waren, haben sich bereiterklärt, das Programm durchzuführen.

Der kommissarische Schulleiter Johannes Leenen lobt das Engagement auf beiden Seiten: „Ich bin außerordentlich stolz auf die teilnehmenden Lehrerkräfte, die sich trotz  dieses sehr fordernden Schuljahres unmittelbar nach Bekanntgabe des Projekts bereiterklärt haben, sich weitere zwei Wochen ihrer verdienten Ferien für die Kinder und Jugendlichen sowie für das  WJG einzusetzen.“ Und auch den fast 90 Schülern gebühre sein Respekt, dass sie bis zu zwei Wochen der Ferien für ihren Lernerfolg nutzen.

Vormittags gibt es fachbezogenen Förder- und Förderunterricht, individuell in Absprache mit der Fachlehrkraft. In kleinen Lerngruppen sollen über den Lockdown ausgebildete Lernrückstände aufgearbeitet werden, vor allem in den Kern- und Hauptfächern, aber in den naturwissenschaftlichen Fächern wie Chemie und Biologie gibt es Förderung.

An den Nachmittagen geht es um soziales Lernen und sportliche Freizeitaktivitäten, die ebenfalls durch den Lockdown und die Pandemie in den Hintergrund geraten sind. Zu diesen Angeboten zählen Malen, Akrobatik, Geocaching, Fußball, Teamsport, aber auch ein Crash-Kursus in einer Fremdsprache wie Niederländisch, Französisch oder Türkisch. Weitere Sprachen können je nach Interesse der Schüler individuell gewählt werden.

Hanno Eckers, Koordinator für Schul- und Unterrichtsentwicklung am WJG, hat das Programm gemeinsam mit Heike Rose, Bildungskoordinatorin der Stadt Nettetal, entwickelt: „Wir sind sehr froh, dass wir unseren Schülern kurzfristig und trotz der unsicheren Umstände eine gute Möglichkeit anbieten können, ihre Lernrückstände individuell und durch ihnen bekannte Fachlehrkräfte begleitet aufzuarbeiten und vorhandene Potentiale weiter ausbauen zu können“, sag Eckers.

„Es ist wichtig, den Kindern und Jugendlichen am Nachmittag teamorientierte Sport- und Freizeitmöglichkeiten anzubieten, denn auch im Bereich des sozialen Lernens hat der Lockdown bei einigen erkennbare Spuren hinterlassen“, hat Yonca Güler, Lehrerin für Englisch und Französisch, beobachtet. Es sei eine gute Gelegenheit, um Schülern individuell, in kleineren Gruppen und entspannterer Lernatmosphäre dabei zu helfen, ihre fachlichen Stärken weiter auszubauen und Schwächen zu reduzieren, ergänzt Ronja Dortelmann, Lehrerin für Biologie und Niederländisch. Natürlich ist allen Beteiligten bewusst, dass sich im Schuljahr aufgebaute Rückstände nicht durch einen ein- bis zweiwöchigen Crashkursus vollständig kompensieren lassen.

(hb)
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