Lobberich Nettetaler Musiker erinnern an Cohen

Lobberich · Wegen der großen Nachfrage fand die Veranstaltung in der Alten Kirche in Lobberich zweimal statt

 Die Nettetaler Band Leonard Bros. interpretierte gleich an zwei Abenden in der Alten Kirche in Lobberich Songs von Leonard Cohen.

Die Nettetaler Band Leonard Bros. interpretierte gleich an zwei Abenden in der Alten Kirche in Lobberich Songs von Leonard Cohen.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Leonard Cohen wurde am 21. September 1934 im kanadischen Montreal geboren. Fast genau zum Geburtstag des im November 2016 Gestorbenen erinnerten die Nettetaler Literaturtage an den beliebten Musiker und Schriftsteller. Die Kartennachfrage war so groß, dass die Veranstaltung zweimal stattfand.

Die Abende in der alten Kirche Lobberich, ließ Ulrich Schmitter seine Zuhörer wissen, hatten einen langen Vorlauf. Er begann, so der Vorsitzende des Vereins Nettetaler Literaturtage, als 2015 in der Werner-Jaeger-Halle eine Veranstaltung zu Bob Dylan stattfand. Bei der Gelegenheit entstand der Plan, Ähnliches zu Cohen durchzuführen.

Die Realisierung verlief einfacher als gedacht. Während er sonst, meinte Schmitter, bei der Begrüßung auf die weite Anreise der Mitwirkenden hinweisen würde, habe man diesmal beim Suchen nicht in die Ferne schweifen müssen. Die Band- und Chormitglieder kamen alle aus unserer Region, die meisten aus Lobberich und Breyell. Mit ihnen tat der Veranstalter einen guten Griff. Die musikalischen Leistungen waren beachtlich gut.

Musikalisch führte die Band Leonard Bros. durch den Abend. Als Leiter, Frontsänger und Gitarrist bewährte sich Uli Rentzsch. Als Sänger waren die weiteren Instrumentalisten ebenfalls im Einsatz: Stefan Bontenackels (Keyboards), Klaus Rotering (Schlagzeug) und Torsten Delvos (Bass). Zwei Frauenstimmen bereicherten den Vokalklang (Maria Schierkes und Birgit Stieger-Becker). 17 Titel aus Cohens Werkstatt waren zu hören, die beiden ersten lauteten „I never liked it fast“ und „Give me absolute control“. Natürlich fehlte Bekanntes und Diskussionswürdiges nicht, so zum Beispiel „First we take Manhattan – Then we take Berlin.“ Manches in Leben und Werk von Cohen bedarf einer genaueren Betrachtung. Die lieferte Moderator Björn Rudakowski zwischen den Musikbeiträgen. Er skizzierte Leben und Lieder des liebenswerten und humorvollen Künstlers, der einer wohlhabenden jüdischen Familie entstammte und in den 1960er-Jahren auf der griechischen Insel Hydra eine zweite Heimat fand.

Deutlich erweitert wurde der Kreis der Mitwirkenden im Schlussdrittel des Abends durch den Chor „Tonscherben“, dem Chor der Alten Kirche. Von Barbara Gebauer gut einstudiert und geleitet, trug er temperamentvoll zusammen mit den „Leonard Bros.“ noch einige weitere Titel vor, zum Abschluss das berühmte Hallelujah. Das fand natürlich die Begeisterung der zahlreich erschienenen Zuhörer und musste selbstverständlich wiederholt werden.

Als der Beifall der Zuhörer nicht enden wollte, sah sich Uli Rentzsch in der Verantwortung, allein mit leisen Tönen zu einem passenden Abschluss des Abends zu führen: mit einem „Goodbye“ auf Cohens Art und Weise.

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