Nettetal Mit dem Minister auf holprigen Pfaden

Nettetal · Eine Wanderung mit NRW-Umweltminister Remmel war gestern Auftakt für die Naturerlebniswochen

 "Es ist so grün hier!" NRW-Umweltminister Johannes Remmel (gestikulierend) im Gespräch mit Landrat Andreas Coenen (rechts).

"Es ist so grün hier!" NRW-Umweltminister Johannes Remmel (gestikulierend) im Gespräch mit Landrat Andreas Coenen (rechts).

Foto: Busch

Vom Beobachtungsturm im Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen hat Johannes Remmel einen guten Ausblick auf das Rohrdommel-Projekt. Der NRW- Umweltminister blickt auf das sumpfige Areal, insgesamt rund zehn Hektar groß, und sieht eine Nutria durch das flache Wasser schwimmen. Graugänse dösen nur wenige Meter entfernt. Er blickt entspannt. "Es ist so grün hier", sagt Remmel begeistert. Erst vor einer Woche war er für einen Termin ins Sauerland gefahren und hatte dort noch im Schnee gestanden.

Der grüne NRW-Umweltminister nahm gestern Nachmittag an einer Wanderung durch das Naturschutzgebiet teil. Sie war Auftakt für die Naturerlebniswochen NRW. Jedes Jahr sucht sich die Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW dafür eine andere Region aus. 2016 war es das Ruhrgebiet. Knapp vier Kilometer führte der Ausflug Remmel und die Gruppe gestern um die ehemals trockengelegten Niedermoorböden, die zwischen 2008 und 2011 als sogenanntes Rohrdommel-Projekt mit Nettewasser geflutet wurden. Seither wachsen dort vermehrt Schilfpflanzen, etliche Vogelarten wie etwa der Teichrohrsänger und der Zwergtaucher vermehrten sich in der geschützten Umgebung. Die Rohrdommel, Namensgeberin des Projekts, wurde 2012 in dem Naturschutzgebiet erstmals seit 1968 wieder gesichtet. Und der Schilfrohrsänger kehrte sogar nach gut 33 Jahren als Brutvogel zurück.

Das Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen entstand im Jahr 1938 und ist damit das zweitälteste in NRW. Mit Wanderungen wie der gestrigen wolle man "die junge Generation von den Schätzen vor ihrer Haustür überzeugen", sagte Remmel. Auch Landrat Andreas Coenen (CDU) wanderte mit. "Als Kind war ich viel hier", sagte er.

Die Akademie und ihre Kooperationspartner wie etwa die Biologische Station Krickenbecker Seen bieten in den Naturerlebniswochen noch bis zum 28. Mai landesweit mehr als 150 Veranstaltungen an. Neu im Programm ist eine Wanderung für Gehörlose am morgigen Mittwoch im Perlenbachtal in der Eifel. Eine Dolmetscherin übersetzt die Erklärungen des Rangers in deutsche Gebärdensprache. Ebenfalls zum ersten Mal angeboten wird eine Märchenwanderung über die Bislicher Insel in Xanten am 14. Mai, die besonders an Familien gerichtet ist. www.nua.nrw.de

(RP)
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