Nettetal Mit Brühe gegen Erkältungen

Nettetal · In der Kita St. Anna in Schaag geht es morgen um Hausmittel. Eingeladen sind Interessierte zu einem Info-Abend rund um Wadenwickel, Zwiebelsäckchen & Co. Referentin ist eine ehemalige Kinderkrankenschwester

 Es gibt viele Wehwehchen, die mit Hausmitteln erfolgreich behandelt werden können — was den Einsatz von Chemie unnötig macht.

Es gibt viele Wehwehchen, die mit Hausmitteln erfolgreich behandelt werden können — was den Einsatz von Chemie unnötig macht.

Foto: Daniel Modjesch

Sie heißen Hausmittel, weil sie üblicherweise in jedem Haushalt anzutreffen sind. Doch was können Lebensmittel wie beispielsweise Honig, Quark, Zwiebeln, Äpfel, Zwieback, Kräutertee und Zucker beim Menschen bewirken?

Das Wissen um alte Hausmittel verschwindet mehr und mehr. Dabei können sie, richtig angewandt, bei so manchem gesundheitlichen Problem helfen. Aus diesem Grund hat sich die Kita St. Anna entschieden, das Thema wieder einmal in den Mittelpunkt zu stellen: "Alte Haumittel anwenden lernen" heißt es so bei einem öffentlichen Info-Abend morgen, 23. Januar, um 19 Uhr in der Kita an der Happelter Straße 3.

"Wir haben ein solches Angebot bereits vor zwei Jahren gemacht und konnten uns über großes Interesse freuen", sagt Kita-Leiter Bastian Füsers. "Das Thema liegt uns am Herzen und daher bieten wir es erneut an." Referentin des Abends ist die ehemalige Kinderkrankenschwester Irmgard Mielke. Über den ganzen Niederrhein verteilt referiert sie seit zehn Jahren zu Hausmitteln. Dabei gibt es viele Wehwehchen, die mit Hausmitteln erfolgreich behandelt werden können - was den Einsatz von Chemie unnötig macht. Die Palette reicht von Durchfall über Erkältungen bis hin zu Ohren- und Halsschmerzen. Dabei kommt es nicht nur auf das Wissen an sich an, sondern auch die richtige Handhabung. Dass Wadenwickel helfen, Fieber zu senken, ist vielen bekannt. Wie man sie aber richtig anlegt und was unbedingt beachtet werden sollte, wissen etliche Menschen nicht. So ist die Temperatur ausschlaggebend. Sie muss handwarm sein. Zu kaltes Wasser würde die Hautgefäße verengen, was zur Folge hätte, dass der Körper umso schlechter Wärme abgegeben kann. Sind Füße oder Hände bei Fieber kalt, sollten indes keine Wadenwickel gemacht werden.

Zwiebeln sind als Hausmittel ein wahrer Alleskönner. Sie helfen unter anderem bei Husten und werden auch bei Ohrenschmerzen eingesetzt. Ihre ätherischen Öle wirken antibakteriell, stoffwechselanregend und schleimlösend. Bei Ohrenschmerzen kann ein mit kleingewürfelten Zwiebeln gefülltes Baumwollsäckchen aufs Ohr gedrückt werden. Bei Husten wird eine Zwiebel mit Honig vermischt und mit etwas Wasser aufgekocht. Dieser Ansatz sollte eine Zeit lang ziehen, bevor er ausgepresst und löffelweise über den Tag verteilt genommen wird. Quarkwickel hingegen wirken bei Entzündungen lindernd und sind auch ein hervorragender Helfer bei Sonnenbrand. Kräutertee mit Zucker kann bei Durchfall genutzt werden.

Die Palette der Hausmittel ist breitgefächert, und wenn man weiß, wie, auch einfach anzuwenden. "Ganz wichtig ist, dass man sich neben dem Einsatz der Hausmittel bei einer Erkrankung Zeit und Ruhe nimmt", sagt Referentin Mielke. "Wobei dies in unserer heutigen Zeit oftmals mehr als nur schwierig ist." Sie kündigt an, beim Referat auch praktisch zu arbeiten.

Ganz wichtig sei jedoch immer: Wer sich nicht gut fühlt und sich unsicher ist, ob hinter dem beginnenden Unwohlsein nicht doch mehr stecken könnte, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Es gebe Zeiten für Hausmittel, aber auch Zeiten, in denen ein Weg an einem Antibiotikum nicht vorbei gehe.

Eine Lungenentzündung ist demnach kein Fall für eine alleinige Behandlung mit Hausmittel. Wohl aber kann auch bei schweren Erkrankungen mit dem Wissen aus Omas Zeiten so manche Nebenwirkung gelindert werden.

(tref)
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