Nettetal Mit 90 Jahren in den Ruhestand

Nettetal · Der Kaldenkirchener Alfred Wesch schließt zum Jahresende seine Baufirma

 Alfred Wesch in jungen Jahren.

Alfred Wesch in jungen Jahren.

Foto: Alfred Wesch

Alfred Wesch ist vermutlich einer der ältesten selbstständigen Bauunternehmer in Deutschland, aber nur noch bis zum Jahresende. Sein letztes größeres Projekt, eine Garagenanlage in Düsseldorf-Kaiserswerth, ist abgewickelt, auch die Sanierungen für die Baugesellschaft Nettetal sind erledigt. Zuletzt waren noch zwei Handwerker bei ihm tätig, die er an einen Kollegen vermitteln konnte.

Am 10. Juli 1926 in Ragnit bei Tilsit geboren, kam Wesch 1949 nach mehr als vier Jahren in russischer Kriegsgefangenschaft nach Kaldenkirchen, weil dort Verwandte der Mutter lebten. Das Haus Ringstraße 8a baute er "in Handarbeit, ohne Mischmaschine und Aufzug neben der 48-Stundenwoche." Er absolvierte eine Maurerlehre in Krefeld, bestand 1958 die Meisterprüfung, 1959 machte er sich als Bauunternehmer selbstständig. 50 Jahre lang engagierte er sich für Handwerksorganisationen und den Berufsstand. Für seine Verdienste erhielt er das goldene Ehrenzeichen der Handwerkskammer Düsseldorf. Ebenso lang gehörte er dem Vorstand der Baugewerbe-Innung an und fungierte als Lehrlingswart. 1965 wurde er Meisterbeisitzer im Zwischen- und Gesellenprüfungsausschuss der Handwerkskammer. Der Vorstand der Baugesellschaft nennt ihn "einen zuverlässigen und partnerschaftlichen Handwerksmeister".

Mit seiner Frau Ingeborg, mit der er seit 60 Jahren verheiratet ist, hat Alfred Wesch vier Kinder; drei Enkel gehören zur Familie. Politisch war er im Vorstand der FDP aktiv, war sachkundiger Bürger in Ausschüssen des Kreistages und des Stadtrates Nettetal. Außerdem war er Presbyter in der evangelischen Kirchengemeinde Kaldenkirchen. Jetzt will er sich um das große Haus kümmern, auch Reisen sind geplant.

(sa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort