Auftritt in Nettetal Mirja Boes serviert Schwachsinn auf die nette Tour

Nettetal · Komikerin Mirja Boes und ihre Band sorgten fürr einen kurzweilligen Abend im Lobbericher Seerosensaal. Zum Schluss bat sie um Spenden für Geflüchtete.

 Mirja Boes präsentierte sich gut gelaunt im Seerosensaal.

Mirja Boes präsentierte sich gut gelaunt im Seerosensaal.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

„Einen Abend voller Schwachsinn“ hatte Komikerin Mirja Boes ihren rund 200 Zuschauern im Seerosensaal in Lobberich versprochen. Das Versprechen hielt die gebürtige Boisheimerin mit ihrem Programm „Heute hü und morgen auch“ nicht. Sie übertraf es, ließ ihr Publikum schmunzeln, lachen, singen, klatschen und auch mal gerührt sein. Dazu hatte sie tatkräftige Unterstützung von ihrer Band Honkey Donkeys. Sie bedienten nicht nur ihre Instrumente souverän, sondern (er-)trugen auch die Outfits, die ihre Chefin für sie herausgelegt hatte – ob als Frucht-Gemüse-Mix im Bananen- oder Auberginen-Kostüm oder im je nach Bauchumfang gewagten Ganzkörperanzug mit Tutu. Ein Höhepunkt des Abends: Als sie den Roberto-Blanco-Hit „Ein bisschen Spaß muss sein“ in unterschiedlichen Stilen darboten - von Techno, über Hiphop, Free Jazz und Oper bis zur türkischen Musik.

Mirja Boes selbst zeigte sich gut gelaunt und spielfreudig, sparte auch nicht mit Klamauk und  Komplimenten nach zwei Jahren Auftrittspause („Das ist aber ein attraktives Publikum“). Alltagserlebnisse, die viele kennen, servierte sie mit Augenzwinkern und Selbstironie: die gelungene Arztuntersuchung des Sohns („Seine Hoden sind 1a“), die trotz 51 Jahren noch vorhandene eigene Fruchtbarkeit („Ich habe noch Eier“), die zu große Familien-Nähe im Lockdown, die überaktive Fußballmutti, die ihren Söhnen peinlich ist und die übergroße Schokoladenliebe, während der Freund den ganzen Abend an nur einem Eckchen lutscht.

Souverän und schlagfertig  bezieht die Moderatorin und Komikerin immer  wieder das Publikum in ihr Programm mit ein. Sie lässt die Männer den Frauen Komplimente machen, was nicht bei allen funktioniert, pickt Paare, die schon lange zusammen sind, aus den Zuschauern heraus oder bittet die beiden besten Freundinnen Elam und Elena auf die Bühne. Dort, im Rampenlicht, dürfen sie Platz nehmen, an Sekt und Selters (wegen Schwangerschaft) nippen und sich Mirja Boes Beste-Freundinnen-Hommage „Ich bin immer für dich da“ lauschen. Und auch die strittige Frage, ob denn nun Frauen oder Männer besser ein Auto steuern, ließ Boes beantworten. Dem Mann, der Männer als bessere Einparker schilderte, hielt sie den alten Mann mit Hut im beigefarbenen Audi vor, den ja wohl jeder kenne und der der schlimmste aller Autofahrer sei: „Und rate mal, was aus dir wird“, so die triumphierende Schlussfolgerung.

Zum Abschluss bat Boes um Spenden für Geflüchtete aus der Ukraine, lieferte, ohne sich groß bitten zu lassen, einen Zugabe-Block ab und dankte „Für den Abend und all das Schöne“. Dir auch danke, Mirja.

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