Kreis Viersen Meies: Sport neu organisieren

Kreis Viersen · Nicht einverstanden damit, dass der Kreissportbund sich im Wesentlichen auf Breitensport und Gesundheitsaktionen im Sport konzentriert, ist Fritz Meies.

Der Viersener ist Vorsitzender des Sportausschusses im Kreistag. "Ich mache mir große Sorgen um die Vereine, es geht ihnen nicht gut", sagt Meies, der viele Jahre an der Spitze des 1.FC Viersen arbeitete.

Er hält sich zugute, die aktuelle Diskussion in der jüngsten Sitzung des Ausschusses angestoßen zu haben. Man dürfe nicht tatenlos zusehen, wie sich die Koordinaten verschieben. "Wir sollten es als unsere vordringliche Aufgabe ansehen, den Sport in all seinen Strukturen und Facetten neu zu ordnen. Nur wenige haben beispielsweise Mäzene, die ihnen die Vielfalt in der Qualität bieten, wie es wünschenswert wäre", meint Meies.

Viel Geld werde mittlerweile auch von Borussia Mönchengladbach abgezogen, das früher noch in der Region den Vereinen zur Verfügung stand. "Es gibt Unternehmer, die fünfstellige Summen als Sponsoren des Bundesligavereins ausgaben — da bleibt doch für den heimischen Verein nichts mehr übrig. Wie soll denn dann noch Leistungssport überhaupt gefördert werden können?"

Meies hält seinen Funktionärskollegen immer wieder gern das Beispiel Boris Becker und Steffi Graf vor. "Das waren Vorbilder im Leistungssport, die dem Tennis einen unglaublichen Schub gegeben haben. Davon haben alle Vereine profitiert, es wurden zahlreiche neue Tennisklubs gegründet."

Auch er sieht, darin ist er sich mit Kurt Heinrich einig, die Probleme im Ganztagsbetrieb der Schulen. Den Vereinen bleibe nicht mehr viel Spielraum im engmaschigen Zeitbudget der Kinder. "Und in den Jugendabteilungen finden Sie die letzten Idealisten. Viele gute Übungsleiter wandern doch mittlerweile auch ab beispielsweise in Fitnessstudios, weil sie da gut bezahlt werden."

(RP)
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