Nettetal Mehr Kilometergeld für Fahrrad-Schüler

Nettetal · Die Stadt Nettetal zahlt Kindern und Jugendlichen, die nicht mit dem Bus, sondern mit dem Rad zur Schule fahren, sechs Cent pro Kilometer. Die Grünen wollen den Betrag auf zehn Cent aufstocken, um neue Anreize zu schaffen.

 Die Zahl der Schüler, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren, sinkt. Die Grünen wollen das nun mit einer Erhöhung des Kilometergeldes ändern.

Die Zahl der Schüler, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren, sinkt. Die Grünen wollen das nun mit einer Erhöhung des Kilometergeldes ändern.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Kinder und Jugendliche, die mit dem fahrrad und nicht mit dem Bus zur Schule fahren, erhalten von der Stadt Nettetal Kilometergeld. Das sind seit mehr als zehn Jahren sechs Cent je Kilometer. Die Grünen möchten gern, dass das Kilometergeld mit dem Jahreswechsel auf zehn Cent erhöht wird. Sie haben einen entsprechenden Antrag für die Haushaltsberatungen gestellt.

Nach Angaben der Grünen sinkt seit Jahren die Fahrradentschädigung für Nettetaler Schüler deutlich, weil immer weniger Kinder zur Schule radeln. So fuhren im Jahr 2011 noch 601 Schüler per Fahrrad, im Jahr 2012 waren es nur noch 525. Die Zahlungen der Stadt sanken von 63 280 auf 48 715 Euro. Der Kilometersatz sei mehr als zehn Jahre nicht angehoben worden.

Die Grünen wundern sich darüber, denn das Geld soll Anreize dafür schaffen, das Fahrrad als umweltfreundliches und gesundheitsförderndes Verkehrsmittel zu stärken. Obwohl in den vergangenen Jahren Radwege gebaut wurden, vor allem der Alleenbahnradweg zwischen Kaldenkirchen und Lobberich, nahm das Interesse an Radfahrten zur Schule ab. Für die Fahrradentschädigung müsste die Stadt zwar mehr zahlen, doch die städtischen Zuschüsse für die Schülerbeförderung gingen zurück.

Die Stadt zahlte für das Jahresabo YoungTicketPlus und das Monatsabo YoungTicket im vergangenen Jahr 627 203 Euro. Die Kämmerei rechnet damit, dass die Ausgaben in diesem Jahr auf über 700 000 Euro steigen, weil die Ticketpreise und die Kosten der Busbeförderung steigen. Für den Haushaltsplan 2014 sind bereits 750 000 Euro ausgewiesen. Die Grünen bitten darum, die Zahlungen für Fahrrad fahrende Schüler anzuheben. Nach zwei Jahren solle die Entwicklung überprüft werden.

Rad fahrende Schüler der Gesamtschule Nettetal bewerten den Vorstoß der Grünen positiv, sie nutzen das Geld meist zur Aufbesserung ihres Taschengeldes. "Ich verdiene daran, und wenn es mehr wird, ist das doch gut" sagt die 14-jährige Jule. Sie fährt täglich mit dem Rad zur Schule, "auch im Winter".

Laura, Maja und Nelly aus der siebten Klasse finden den Vorschlag der Grünen ebenfalls gut. Sie fahren, wenn das Wetter nicht zu schlecht ist, ebenfalls regelmäßig mit dem Rad zur Schule. "Ich komme auf etwa acht Kilometer, da würde sich das lohnen", meint Laura. Allerdings gibt es auch Schüler, die der Antrag nicht berührt.

Geld gibt es nämlich nur ab einer bestimmten Entfernung, die sich mit dem Anspruch auf Fahrten im Schulbus deckt. "Uns betrifft das leider nicht", berichten Peter und Lena aus der Jahrgangsstufe 11. Das gilt auch für einige andere Schüler, die sich gerade auf den Heimweg machen. Die beiden berichten von Freunden, die nicht wie sie mit dem Rad fahren, sondern den Bus nehmen oder mit dem Auto gebracht werden. Sie wünschen sich eine Veränderung der Kilometergrenze, dies würde vielleicht einen "Anreiz schaffen, aufs Rad umzusteigen", sagen beide.

(RP)
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