Nettetal Mehr Geld für Sportplätze

Nettetal · Vereine, die eigene Außenanlagen bewirtschaften, bekommen von der Stadt künftig 6000 Euro mehr pro Jahr. Mit bis zu 72 000 Euro belastet das den Stadtsäckel. Deswegen soll Energie gespart werden.

 In der Anlage der Union Nettetal steckt viel ehrenamtliches Engagement. Dennoch sind die Kosten hoch.

In der Anlage der Union Nettetal steckt viel ehrenamtliches Engagement. Dennoch sind die Kosten hoch.

Foto: Busch

Nach langen und intensiven Diskussionen steht jetzt fest: Für die Nettetaler Sportvereine, die Außenanlagen bewirtschaften, gibt es ab dem kommenden Jahr mehr Geld. Die Mitglieder des Sportausschusses haben in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen, dass die Pflegepauschalen pro Platz von 3050 auf 9050 Euro erhöht werden. Vereine, die mehr als zwei Plätze haben, bekommen für jeden weiteren die bisherigen 3050 Euro.

"Es geht an die Nerven, ich bin froh, dass jetzt Sommerpause ist", kommentierte Willi Wittmann, Vorsitzender des Stadtsportverbandes die monatelangen Vorarbeiten. "Wir sind zufrieden mit dem, was wir erreichen konnten und haben Entgegenkommen von allen Seiten gespürt."

Mit der Neuregelung entfällt allerdings die Verpflichtung des städtischen Nette-Betriebes, sich an den Sportanlagen um den Grünschnitt zu kümmern und Arbeiten an Dach und Fach vorzunehmen. Einzig der BSV Leutherheide möchte die Leistungen des Nette-Betriebes weiter in Anspruch nehmen — und bekommt daher lediglich eine Pflegepauschale von 3800 Euro.

Energiekosten werden erstattet

60 000 bis 72 000 Euro Mehrkosten pro Jahr kommen durch die nun beschlossene Änderung der Sportförderrichtlinien auf die Stadt zu. Um dies abzumildern, sind die Vereine nun verpflichtet, über die Stadt Contracting-Vereinbarungen über Energie- und Verbrauchskosten abzuschließen (siehe "Info"). Diese Kosten werden von der Stadt weiterhin erstattet.

Ausgelöst hatten die Diskussionen über die Pflegepauschale Anträge der drei Vereine TSV Kaldenkirchen, Spiel und Sport Schaag und Union Nettetal. Diese sahen sich den Vereinen gegenüber benachteiligt, die städtische Sportplätze nutzen (DJK Sportfreunde Leuth, Rhenania Hinsbeck und BSV Leutherheide). Schließlich brächten eigene Anlagen größere Verpflichtungen mit sich. 10 000 Euro Pflegepauschale forderten die drei Vereine daher.

Die Verwaltung prüfte den Sachverhalt und kam zu dem Schluss, dass die Vereine tatsächlich höhere finanzielle Belastungen zu tragen haben als die Vereine, die auf städtischen Plätzen Sport treiben. Sportdezernent Armin Schönfelder sieht dies allerdings als sachlich gerechtfertigt an: "Vereine, die eigene Vermögenswerte haben, müssen anders gestellt werden, weil sie ihre Anlagen auch veräußern oder anderweitig nutzen könnten."

Dennoch sahen Politik und Verwaltung Handlungsbedarf, "denn die Vereine sind an ihre finanziellen Grenzen gekommen", sagte Schönfelder in der Sportausschussitzung. "Wir sind saufroh, dass wir einen Kompromiss gefunden haben", sagte Christian Schürmann (SPD). "Den Vereinen drückt finanziell der Schuh, der Stadt aber auch."

(RP/rl)
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