Theater in der Werner-Jaeger-Halle Familienkonflikte mit prominenten Schauspielern

Lobberich · Die Tragikomödie „Wunschkinder“ mit Grimme-Preisträger Martin Lindow überzeugte in der Werner-Jaeger-Halle.

 Spielten bei der gelungen Inszenierung der „Wunschklinder“ in der Lobbericher Wener-Jaeger-Halle mit: Max Lindow, Claudia Wenzel (Mitte) und Ulla Wagener.

Spielten bei der gelungen Inszenierung der „Wunschklinder“ in der Lobbericher Wener-Jaeger-Halle mit: Max Lindow, Claudia Wenzel (Mitte) und Ulla Wagener.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Ist der Titel „Wunschkinder“ der Komödie von Lutz Hübner und Sarah Nemitz eigentlich wörtlich oder ironisch gemeint? Wohl beides, wie die gut besuchte, sehenswerte Aufführung des Euro-Studio Landgraf in der Werner-Jaeger-Halle verdeutlichte. Engagiert und durchdacht spielten prominente Darsteller wie Martin Lindow (bekannt als Fahnder aus Polizei-Ruf- und Tatort-Filmen), Ulla Wagener und Claudia Wenzel (spielte in „In aller Freundschaft“, „Unser Lehrer Dr. Specht“).

Marc, der Sohn gut situierter Eltern, die sich um ihn kümmern und das Beste für ihn wollen, hat so gerade sein Abitur bestanden. Danach scheint er sich zum typischen Exemplar einer Null-Bock-Mentalität zu entwickeln. Seine Freundin kommt dagegen aus prekären Verhältnissen. Ihre alleinerziehende Mutter verdient wenig und leidet unter Depressionen. Trotzdem wirkt die Tochter geradlinig und lebenstüchtig. Doch dann wird sie schwanger. Das erste, stellt Marcs leistungsorientierter Vater frustriert fest, was sein Taugenichts-Sohn zustande bringe, sei ein Kind. Und dass sich die Schwägerin des leitenden Bauingenieurs noch in die vertrackte Situationen einmischt, sorgt für weitere Anspannung. An Stoff für Konflikte fehlt es genau so wenig wie an Tragikomik. Wohl wird der Anteil der komischen Elemente immer kleiner. Dabei ist keine Bösartigkeit im Spiel. Alle wollen das Beste, aber sie finden zu keiner Verständigungsbasis. Wer Recht hat, ist nur schwer zu entscheiden. Der Zuschauer muss sich eingestehen, dass auch er keine Patentlösung beisteuern könnte.

Begeisterten Beifall gab es für das gut aufgebaute Stück und für eine Regie, die sich auf das Wesentliche konzentrierte.

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