Nettetal Maria ist jetzt im "Himmel für Kühe"

Nettetal · Sie ist tot – und viele Spaziergänger werden die alte "Kuh-Oma" auf der Wiese in Leutherheide vermissen. Mehr als 21 Jahre hat Maria ihr Dasein auf dem Hof der Heinemanns verbracht.

Sie ist tot — und viele Spaziergänger werden die alte "Kuh-Oma" auf der Wiese in Leutherheide vermissen. Mehr als 21 Jahre hat Maria ihr Dasein auf dem Hof der Heinemanns verbracht.

Denn seit dem Jahr 1992 lebte sie auf dem Anwesen der Familie, die das damals kleine Kälbchen zu sich nahmen, um ihre angrenzenden Wiesen und Weiden "artgerecht" zu mähen. "Maria", wie das Kälbchen genannt wurde, galt von Anfang an als Familienmitglied und wurde ins Herz der Familie Heinemann geschlossen. Auch von ihren "Weiden-Genossen", zwei Pferde und ein Esel, wurde sie akzeptiert.

"Wegen der ausgeprägten Hörner wurde sie oftmals als Bulle angesehen, doch beim Blick auf das Euter wurde sofort klar, dass das nicht der Fall sein konnte", sagt Martina Heinemann. Sie betont auch, dass Maria immer jungfräulich geblieben sei. Auch ihre Hörner habe die Kuh nie eingesetzt. "Sie war immer lieb und brav, sie hatte ein schönes Leben bei uns, zwischen den Apfelbäumen", so Hermann Heinemann.

"Maria" wurde schon bald zum Star auf der Wiese. Vor einer Woche wollte sie dann auf einmal nicht mehr aufstehen, "obwohl es keinerlei Anzeichen gab, dass sie krank sei", so Hermann Heinemann. Ihr erster Kontakt nach 21 Jahren mit einem Tierarzt brachte dann die Ernüchterung. "Maria war einfach alt, umgerechnet in Menschenjahre wäre sie über 100 Jahre", rechnet er vor. Die Kuh so leiden sehen, dass wollten die Heinemanns nicht und trafen die Entscheidung, Maria zu erlösen. Normalerweise endet das Leben einer Milchkuh schon im Alter von nur fünf oder sechs Jahren, Marias Alter ist da schon sehr ungewöhnlich", so Hermann Heinemann. Die Familie wird Maria vermissen.

"Als unsere Tochter einmal verschwunden und bei keiner ihrer Freundinnen auffindbar war, gingen wir zu Maria auf die Wiese. Dort lag unsere Kleine eingerollt und fest schlafend neben der Kuh", erinnert sich Martina Heinemann gerne zurück.

Doch auch die Spaziergänger werden Marias "Muhen" vermissen: Es war das glückliche Muhen einer glücklichen Kuh.

(ivb)
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