Nettetal Maria Helferin macht Zirkus

Nettetal · Glückliche Eltern, fröhliche Gäste, begeisterte Kinder und angespannte, aber frohe Akteure erlebten am Samstag am Schwanenhaus ein mehrstündiges Programm voller Akrobatik, Clownerie, Tierdressuren und Zauberei.

 Viel Spaß in der Manege hatten die "Zirkusleute" der Behinderteneinrichtung Maria Helferin während der Projektwoche, am Samstagnachmittag zeigten sie im großen Zirkuszelt am Schwanenhaus ihr Können.

Viel Spaß in der Manege hatten die "Zirkusleute" der Behinderteneinrichtung Maria Helferin während der Projektwoche, am Samstagnachmittag zeigten sie im großen Zirkuszelt am Schwanenhaus ihr Können.

Foto: Busch

Vor dem Eingang des bunten Zirkuszelts bildeten sich am Samstagnachmittag lange Warteschlangen. Doch im großen rot-weißen Zirkuszelt war Platz für alle. Eine Woche lang hatten sich die Behinderten von Maria Helferin, Freunde aus Nettetal und Behinderte aus Partnergruppen der Region auf die Vorführung vorbereitet. Besonders stolz waren Bernd Gartmann aus Leuth und Frank Wüsten von Maria Helferin. Sie waren in diesem Jahr als "Zeremonienmeister" für den reibungslosen Programmablauf verantwortlich. Im bunten Zirkusdress standen sie am Künstlereingang Spalier, öffneten den Vorhang, trugen die notwendigen Geräte in die Manege und später wieder hinaus und passten auf, dass kein Tier zu früh die Manege verließ.

Seifenblasen statt Fotos

Der Familienzirkus "Zaballo" mit Clown Pepe hatte für eine Woche sein Zelt am Schwanenhaus auf dem Gelände von Maria Helferin aufgeschlagen. Mit Unterstützung des Fördervereins und einiger Förderer wurde die Zirkuswoche für die Behinderten auch in diesem Jahr möglich. Das Pfarrorchester St. Lambertus Leuth übernahm die Aufgabe der Kapelle und eröffnete stimmungsvoll das Programm. Clown Pepe sorgte für Späße und Überraschungen. So zielte er mit einer großen Filmkamera auf das Publikum, forderte die Gäste auf: "Lächeln!" – und dann kamen bunte Seifenblasen aus der Kamera.

Als Tellerjongleur eröffnete Lars das Programm. Es folgten Benjamin und Jessica mit ihrer Lama-Dressur. Sie zeigten keine Angst vor den großen Lamas und die Tiere demonstrierten Vertrauen zu ihren Dompteuren. Mit dem kleinsten Tier der Dressur beeindruckte Sascha, der aufgrund seiner Behinderung liegend in die Manege gerollt wurde und eindrucksvoll zeigte, was er in einer Woche Vorbereitung im Zirkus gelernt hatte: Er ließ eine Maus über kleine Schaukeln und Hindernisse springen. Nach jedem Sprung lächelte Sascha und das Publikum applaudierte. "Hoffentlich bin ich im nächsten Jahr wieder dabei. Es macht so viel Spaß", sagte er und freute sich, als die Maus über sein Gesicht krabbelte.

Als Zauberer beeindruckten Benny und Jürgen. Sie ließen Bälle schweben, aber auch Tücher im Zylinder verschwinden und einen Gartenschlauch tanzen. Angelo balancierte zunächst zwei, dann vier und später sechs Stühle auf seiner Kinnspitze. Michael stemmte schwere Gewichte, was Clown Pepe zur Feststellung bewegte: "Michael ist der stärkste Mann der Welt."

Bernd und Frank führten einen Schwarm großer weißer Gänse durch die Manege, ließen sie eine Schräge hochklettern und eine Wasserrutsche hinunter rutschen. Viel zu schnell war das Programm vorbei. "Ach, könnten wir doch noch mal am Montag neu anfangen", wünschte sich Axel (10) aus der Partnergruppe aus Düsseldorf: "Es war so schön!"

(le-)
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