Nettetal Manege frei für kleine Artisten

Nettetal · Das Ferienprogramm Zirkusfreizeit bietet Kindern in Hinsbeck die Möglichkeit, eine Woche lang ein Zirkusleben zu führen. Die jungen Fakire, Akrobaten und Clowns haben am Samstag ihren ersten großen Auftritt.

 Mutig: Die Akrobaten üben für ihren Auftritt auf einem 1,80 Meter hohen Schwebebalken.

Mutig: Die Akrobaten üben für ihren Auftritt auf einem 1,80 Meter hohen Schwebebalken.

Foto: busch

Konzentriert kniet der junge Fakir Fynn Legermann in der Mitte der Manege. Vor sich hält er die Fackel, die er in wenigen Momenten entzünden wird. Die Kinder um ihn herum warten gespannt, sie geben kein Ton von sich. Fynn holt tief Luft und pustet mit einem Spezialpulver gegen die Fackel, sodass er eine große Flamme hell entfacht. Das Publikum applaudiert erleichtert.

Zum ersten Mal bietet die Stadt Nettetal die Ferienmaßnahme Zirkusfreizeit in der Jugendherberge Hinsbeck an. 22 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren leben eine Woche lang den Traum vom Artistenleben: Sie werden mit Hilfe von geschulten Betreuern zu jungen Akrobaten, Fakiren und Clowns. Etwa zwei Stunden trainieren die Kinder täglich im Zirkuszelt der Jugendherberge für die Galavorstellung am Samstag.

Hilfe von der Sparkassenstiftung

"Diese Woche soll für die Kinder der Urlaub sein, den sie sonst nicht hätten haben können", sagt Jugendpflegerin Jennifer Baum. "Vor Ort haben die Kinder genug Zeit und Platz, um zu toben." Sowohl das Jugendamt als auch die Nettetaler Sparkassenstiftung unterstützen die Zirkusfreizeit. "Das Projekt ist in dieser Form einzigartig", sagt Claudia Küppers von der Stadt. "Es ist uns wichtig, den Kindern zu zeigen, dass es in Nettetal genügend attraktive Angebote für sie gibt."

Das Konzept kommt an: Überall auf dem Gelände der Jugendherberge testen kleine Artisten ihr Können. Wenige Meter neben den Feuerspuckern und den Clowns im Zirkuszelt üben sieben Kinder trotz des schlechten Wetters draußen, wie man auf Holzstöcken Teller dreht. Der ein oder andere Teller landet dabei unsaft auf dem Boden, was die kleinen Artisten aber nicht entmutigt. Sie versuchen es einfach noch einmal.

Hinter der Manege üben die Akrobaten ihren Auftritt auf einem 1,80 Meter hohen Schwebebalken. Während einer von ihnen den Balken Schritt für Schritt überquert, machen zwei Zirkuskünstlerinnen davor aus verschiedenen Richtungen Radschläge. Nach jeder geübten Nummer applaudieren die anderen Kinder und Betreuer.

"Kinder überschreiten Grenzen"

"Das Schöne an dem Projekt ist nicht nur die Tatsache, dass die Kinder Artistik lernen", verrät Theaterpädagoge Dirk Windbergs. "Vor allem werden das Gemeinschaftsgefühl und das Selbstbewusstsein gestärkt. Die Kinder testen sich aus und überschreiten Grenzen."

Neben der Vorbereitung für die Galavorstellung bietet die Zirkusfreizeit den Kindern viele andere Freizeitangebote. So stehen eine Nachtwanderung, eine Kinderdisco und ein Lagerfeuer auf dem Programm. Da die Kinder die gesamte Woche in der Jugendherberge übernachten, bleibt ihnen am Ende jedes Tages noch genug Zeit, sich über ihre Erlebnisse auszutauschen.

(RP)
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