Nettetal "Mama" die schönste Vogelscheuche
Nettetal · Das Textilmuseum "Die Scheune" hatte wieder Kinder zum kreativen Wettbewerb aufgerufen. Sie entwarfen und bastelten Vogelscheuchen, die jetzt für einige Zeit im Museum stehenbleiben. Sieger wurden die Kinder des Bongartzstifts in Lobberich. Sie gewannen einen Filzkursus.
Ob Vögel wirklich vor ihnen Respekt haben, ist manchmal zweifelhaft. Man sieht sie nämlich auch keck auf ihren Schultern sitzen und Ausschau nach feinem Saatgut halten. Es ist eine kleine Kunst, Vogelscheuchen so geschickt zu bauen, die ihren Zweck erfüllen. In Gärten oder auf Feldern stehen oft skurrile Gestalten als Abschreckung für Vögel. Und manche stehen eher als Schmuck im Garten.
Das Textilmuseum "Die Scheune" hatte Kinder zum zweiten Mal eingeladen, sich Vogelscheuchen auszudenken und zu gestalten. Daraus machte es einen Wettbewerb mit der herausfordernden Frage "Wer bastelt die schönste Vogelscheuche". Kinder einiger Tageseinrichtungen beteiligten sich mit großer Begeisterung und wunderschönen Ergebnissen.
So stand vermutlich eine hübsche Vogelscheuche Modell für ein Produkt der Kindertagesstätte Bongartzstift in Lobberich. Jedenfalls hatte sie nach Ansicht des vierjährigen Julians und seiner Freunden Ähnlichkeit mit einer "Mama". Prompt erhielt die für den Wettbewerb gebastelte Vogelscheuche aus dem Bongartzstift kurzerhand den Namen "Mama". "Wer bastelt die schönste Vogelscheuche".
"Das Thema passt so herrlich zu einem Textilmuseum", meinte Roswitha Karallus von der Netteagentur, als sie Kinder und Erwachsene zur Preisverleihung in der Scheune in Hinsbeck willkommen hieß. Und da standen sie: große und kleine Vogelscheuchen, in alten Klamotten oder mit schönen Accessoires verziert, aus Alufolie oder aus Papier. Die Kinder hatten ihrer Fantasie wirklich freien Lauf gelassen.
Pauline und Irene Hörnschemeyer hatten ihre Vogelscheuche aus Alufolie gebastelt. Sie erfüllt ihren Zweck, denn im leisen Wind knistert sie bereits laut. Die katholische Grundschule aus Niederkrüchten, die leider bei der Preisverleihung nicht anwesend war, hatten die Vogelscheuchen Max und Alfred ins Rennen geschickt. Die evangelische Kindertagesstätte Löwenzahn aus Lobberich hatte sich viel Mühe gegeben und sogar eine Anleitung mitgeschickt, wie sie ihre Vogelscheuche gebastelt hatte.
Sieger und damit Gewinner eines Filzkursus im Textilmuseum wurden die Kinder aus dem Bongartzstift. Sie hatten ihre Vogelscheuche im neuen "Atelier" mit Marlene Erkens-Barian gebastelt. Edda hatte ihr auf einer Öko-Tasche das passende Gesicht gemalt. "Wir haben zwei Tage lang daran gearbeitet", erklärte Julian. Als Gerüst diente ein alter Besenstiel, weitere Materialien waren Stoff, Wolle, alte Dosen und ein echter Maiskolben, der als Nase das Vogelscheuchen-"Gesicht" zierte. "Von einer ehemaligen Oma des Kindergartens haben wir einen ganzen Koffer voller Kleidung und Accessoires bekommen", erzählte Marlene Erkens-Barian, die nach eigenem Bekunden selbst großen Spaß bei der Herstellung hatte.
