Nettetal Märchen wird zum Brettspiel
Nettetal · Julia Caccamo, Katerina Charalambis, Franziska Findeisen und Lina Schmitz von der Gesamtschule Nettetal siegten bei einem NRW-Wettbewerb zum Thema Bulgarien. Sie erfanden erst eine Geschichte und dann ein Spiel.
Mit einem selbsterdachten Brettspiel haben vier Schülerinnen der sechsten Klasse an der Gesamtschule Nettetal eine Siegerurkunde beim NRW Schülerwettbewerb 2011 "Begegnung mit Osteuropa" gewonnen. Die Aufgabe war simpel: Die Schüler sollten sich Märchen aus Bulgarien suchen, die Handlungsorte auf einer Bulgarienkarte suchen und verbinden, und so eine Straße der Märchen erschaffen.
Julia Caccamo, Katerina Charalambis, Franziska Findeisen und Lina Schmitz haben diese Aufgabe ein wenig erweitert. Sie haben im Deutschunterricht erst einmal bulgarische Märchen gelesen und anschließend daraus einen eigenen Handlungsstrang erarbeitet. "Wir haben uns eine eigene Geschichte ausgedacht mit Elementen und Personen aus den verschiedenen Märchen, und daraus ein Brettspiel gemacht" erklärt Julia. Das Spielfeld ist die Landkarte Bulgariens mit seinen Nachbarländern.
Schwierig: Anleitung schreiben
Im Märchen geht es darum, dass ein Räuber den Schatz eines Königs geraubt hat und ihn in sieben Teilen in Bulgarien versteckt. Der Spieler muss die Schätze nun finden und dabei auch noch einige Aufgaben bewältigen – daher der Name: "Die sieben Schätze von Bulgarien". Insgesamt "war das sehr viel Arbeit", betont Katerina. "Das Schwerste war das Schreiben der Spielanleitung", fügt Julia hinzu. Im Unterricht wurden dann Spielanleitungen genauer betrachtet, so dass für die Schüler klar war, was sie beachten müssen, denn die gesamte Klasse nahm am Wettbewerb teil.
Für Lehrerin Julietta Breuer war das ein sehr spannendes Projekt, denn neben dem Unterrichtsthema Märchen, bei dem man nicht auf die üblichen deutschen Werke zurückriff, wurde auch fächerübergreifend gearbeitet. So erhielten die Sechstklässler einen Blick in die bulgarische Kultur und mussten sich mit geografischen Merkmalen des Landes befassen. "Es war ein gutes Mittel zur individuellen Förderung", findet Breuer. "Es war ansprechend und vor allem abwechslungsreich" sagt Franziska. Als Belohnung gab es neben der Urkunde auch 100 Euro.
Anders als deutsche Märchen sind die bulgarischen realer, finden die vier Mädchen. "Die deutschen Märchen sind bei den Ortsangaben nicht so genau und können überall spielen", findet Lina. Bei den bulgarischen würden Namen von Orten oder Bergen genannt, die auf Karten zu finden sind. Zudem seien die Märchen ein wenig brutaler, doch so auch glaubwürdiger als die deutschen, da diese oft sehr fantasievolle Handlungen haben, die bei den bulgarischen Märchen eher selten vorkommen.